Medizinische Fachangestellte weisen auf Mangel an Fachkräften hin
Eppstein – Qualifiziertes Fachpersonal in Arztpraxen wird zunehmend zur Mangelware. „Die Zahlen der Auszubildenden bleiben zwar auf einem hohen Niveau, aber viele wandern nach der Ausbildung in besser bezahlte Jobs ab“, erklärte Carmen Gandila, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe, vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen für medizinische Fachangestellte am 1. August.
Gandila betonte, die Fachangestellten würden „mehr denn je zur Entlastung der Ärzte gebraucht“. Zum Beispiel übernähmen sie besonders in den ländlichen Gebieten Hausbesuche und sicherten so im Team mit den Ärzten die medizinische Versorgung.
Der Berufsverband weist insbesondere auf die höheren Gehälter hin, die Krankenhäuser im Vergleich zu Arztpraxen zahlen könnten. Im aktuellen Tarifvertrag für MFA von 2016 beginnen Berufsanfänger in Tätigkeitsgruppe I mit 1.725,22 Euro, die dual finanzierten Krankenhäuser bieten nach dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst, Bereich Kommunen, als Einstiegsgehalt in der vergleichbaren Gruppe E5 seit Anfang Juli 2017 2.249.11 Euro.
Die ersten beiden Runden der Tarifverhandlungen zwischen dem Verband medizinischer Fachberufe und der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/medizinischen Fachangestellten (AAA) sind ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeberseite verwies auf die für 2017 vereinbarte Erhöhung des Orientierungswertes für ambulante Leistungen um 0,9 Prozent sowie auf die umfangreichen Neuerungen der Tarifreform 2013.
„Die Verhandlungspartner müssen eine Lösung zwischen Wunsch und Möglichkeiten in der Erhöhung der Tarife finden. Wichtig ist aber auch, die Tarifvertragswerke zeitgemäß und zukunftssicher zu gestalten, um dem Fachkräftemangel und den steigenden und sich verändernden Versorgungsbedarfen gerecht zu werden“, erklärte die AAA im Frühjahr dieses Jahres gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
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