Politik

7,5 Millionen Euro für Corona-Warn-App-Wer­bung

  • Dienstag, 21. Juli 2020
/picture alliance, Geisler-Fotopress, Dwi Anoraganingrum
/picture alliance, Geisler-Fotopress, Dwi Anoraganingrum

Berlin – Die Bundesregierung hat bislang rund 7,5 Millionen Euro ausgegeben, um für die Corona-Warn-App zu werben. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage des industrie­politischen Sprechers der Grünen, Dieter Janecek, hervor, über die das Handelsblatt be­rich­tet.

Die Kosten sind demnach bis zum 10. Juli ausgewiesen und enthalten keine Ausgaben für Agenturen oder die Produktion der Anzeigen. Für soziale Netzwerke seien rund 231.000 Euro ausgegeben worden.

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben auch die umstrittene chinesische Platt­form Tiktok in ihre Werbekampagne aufgenommen. Sie habe dort nicht direkt Anzeigen geschaltet, sondern „Influencerinnen und Influencer beauftragt, in deren jeweiligen So­cial-Media-Auftritten die Corona-Warn-App zu bewerben“, heißt es in dem Schreiben. Über die Höhe der Ausgaben für Tiktok könnten erst Angaben gemacht werden, wenn das Projekt abgeschlossen sei.

Die Firmen SAP und Deutsche Telekom hatten die Warn-App im Auftrag der Bundesregie­rung entwickelt und vor rund einem Monat gestartet. Seit dem Start wurde die App laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher 16,1 Millionen Mal heruntergeladen (Stand: 20. Juli). Die App ermittelt anonymisiert mögliche Infektionsketten und soll so helfen, die Coronapandemie einzudämmen.

Seit Erscheinen haben die Entwickler die Corona-Warn-App bereits mehrfach aktualisiert. Die neueste Version der App ermöglicht die Verwendung in türkischer Sprache – Deutsch und Englisch wurden bereits angeboten.

Auch die Hotline zur App soll mit dem Start der neuen Sprachversion auf Türkisch be­dient werden. Die Unterstützung weiterer Sprachen ist geplant: Die App soll dann alle Texte auch in russischer, französischer, rumänischer und arabischer Sprache anzeigen können.

Zahlen zur Erfüllung der eigentlichen Kernaufgabe der App, dem Nachverfolgen von In­fektionsketten, lassen sich aus Datenschutzgründen nur indirekt ableiten. Wer positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wurde und die App nutzt, erhält nach einem Anruf bei einer Hotline eine sogenannte TeleTAN und kann diese in die Corona-App eingeben.

Bisher wurden etwa 500 TeleTANs generiert – Daten, wieviele Nutzer die TANs tatsäch­lich in die App eingegeben und so für Warnmeldungen gesorgt haben, liegen jedoch nicht vor.

afp/aha

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