Ab Juli gilt langfristiger Heilmittelbedarf für sieben weitere Erkrankungen

Berlin – Ab Juli gilt ein sogenannter „langfristiger Heilmittelbedarf“ für sieben weitere Erkrankungen. Auf diese Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom Frühjahr hat die Patientenvertretung im G-BA hingewiesen.
Diese neu aufgenommenen Erkrankungen sind: Guillain-Barré-Syndrom, Normaldruckhydrozephalus, blutungsbedingte Gelenkschäden, Ehlers-Danlos-Syndrom, Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta), angeborene Fehlbildungssyndrome vorwiegend an den Extremitäten und schwere Verbrennungen oder Verätzungen.
Eine weitere Änderung betrifft die Verordnung von Ergotherapie bei Versicherten mit schweren chronischen psychischen Erkrankungen. „Versicherte mit diesen Erkrankungen haben häufig Schwierigkeiten, ihre Arztbesuche und Termine im Rahmen der Heilmittelbehandlung zu organisieren“, hieß es aus der Patientenvertretung im G-BA. Es gilt für diese Patientengruppe daher eine neue Höchstmenge in der Ergotherapie von 20 Einheiten je Verordnung.
Bei den anderen Diagnosegruppen bleibt die Höchstmenge je Verordnung bei zehn Einheiten Ergotherapie. „Die nun erfolgte Anpassung stellt sicher, dass diese Patienten in der Regel mit einem Arztkontakt pro Quartal auskommen und ihre Therapie nicht unterbrochen wird“, erklärte die Patientenvertretung.
Der G-BA legt in seinen Heilmittelrichtlinien fest, welche Heilmittel als Krankenkassenleistungen von niedergelassenen Ärzten sowie Psychotherapeuten verordnet werden können. Welche Heilmittel bei welchen Erkrankungen beziehungsweise Krankheitsanzeichen in welcher Menge und Frequenz verschrieben werden dürfen, ist im Heilmittelkatalog der Richtlinie festgelegt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: