Vermischtes

Ältere Radfahrer besonders unfallgefährdet

  • Mittwoch, 11. Mai 2016

Berlin – 2014 gab es laut Statistischem Bundesamt 77.900 Fahrradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall verletzt und von der Polizei erfasst wurden. 396 Fahrradfahrer verun­glückten tödlich – über die Hälfte von ihnen waren mindestens 65 Jahre alt. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rechnet daher mit Beginn der Fahrradsaison wieder mit einer Zunahme von Radunfällen.

Senioren seien besonders gefährdet, weil sie häufig nicht mehr so gut hörten oder sähen oder ihr Gleichgewichtssinn gestört sei. Außerdem schafften sich viele Senioren Fahr­räder mit hybridem Antrieb – „Pedelecs“ – an. Die höheren Geschwindigkeiten der Elektroräder erhöhen laut Fachgesellschaft das Unfallrisiko und führen zusammen mit altersbedingten Einschränkungen zu schweren Verletzungsmustern.

„Mit dem Alter brechen die Knochen schneller, generell steigt die Verletzungsschwere“, warnt der DGOU-Präventionsexperte Christian Juhra. Ein junger Radfahrer erleide nach einem Unfall möglicherweise eine leichte Gehirnerschütterung. Bei einem älteren Rad­fahrer, der blutverdünnende Medikamente einnehme, könne der gleiche Unfall aber zu einer schweren Hirnblutung oder sogar zum Tod führen.

Trotzdem begrüßt die Fachgesellschaft den Trend zu Pedelecs: „Bewegung ist die beste Medizin. Fahrradfahren ist ein sehr schonender Sport und tut Knochen und Gelenken gut. Deswegen begrüßen wir den Trend, dass immer mehr ältere Menschen Fahrrad fahren“, sagte Juhra. Pedelecs böten Menschen mit Handicaps oder Fitnessdefiziten eine mögliche Alternative zum herkömmlichen Fahrrad.

Wichtig sei aber unter anderem, einen Fahrradhelm und eine Warnweste zu tragen, das Hörgerät einzuschalten und keinen Alkohol im Straßenverkehr zu trinken.

hil

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