Ärzteschaft

Ärzte in Westfalen-Lippe wollen mehr Mitspracherecht bei Krankenhaus­finanzierung

  • Montag, 18. März 2019
/upixa, stock.adobe.com
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Münster – Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) wünscht sich mehr Mitspracherecht bei der Finanzierung der Krankenhäuser im Land. Bei ihrem Treffen am vergangenen Samstag riefen die Delegierten das Land Nordrhein-Westfa­len (NRW) in einem einstimmigen Beschluss auf, bei der Krankenhaus­investitions­finanzie­rung ärztlichen Sachverstand und die Kenntnisse der Versorgung vor Ort ein­zu­beziehen.

„Über die Förderschwerpunkte für die Mittel aus dem Bundesstrukturfonds für Kranken­häuser entscheiden das Gesundheitsministerium und Kassen alleine. Dabei geht es um viel Geld, circa 210 Millionen Euro pro Jahr. Wir fordern mehr Mitsprache bei der Kran­kenhausfinanzierung“, sagte ÄKWL-Präsident Theodor Windhorst.

Besonders wichtig ist es den Ärzten, die Krankenhausstrukturen nach medizinischer Notwendigkeit weiterzuentwickeln. Dies sei im Augenblick nicht gewährleistet. Wie nachteilig die fehlende Berücksichtigung der Ärztekammern sei, zeigten die aktuell vom Land geplanten Förderschwerpunkte, hieß es.

„Die Mittel sollen ausschließlich für Schließungs- und Konzentrationsvorhaben verwen­det werden. Andere wichtige Förderzwecke, die der Bundesgesetzgeber ausdrücklich aufgenommen hat, will das Land nicht fördern“, kritisierte Windhorst. Den Delegierten zufolge fehlen Mittel für die integrierte Notfallversorgung, für mehr Ausbildungskapazi­tä­ten, für telemedizinische Netzwerke, die IT-Sicherheit der Krankenhäuser, die stationäre Palliativversorgung sowie eine verbesserte stationäre Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen.

Konzentrationsprozesse tragen laut der ÄKWL-Kammerversammlung nicht zur Sicherung der Versorgung und zu einer positiven Entwicklung der Kliniklandschaft in NRW bei. Das Land solle daher seine Krankenhausföderung korrigieren und bei der künftigen Strukturförderung ärztlichen Sachverstand einbeziehen.

hil

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