Ausland

Ärzte ohne Grenzen bringen Migranten in Italien an Land

  • Freitag, 17. Februar 2023
/picture alliance, EPA, RICCARDO DALLE LUCHE
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Ancona – Die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat in der mittelitalienischen Stadt Ancona 48 Bootsmigranten an Land gebracht. Das Schiff habe den Hafen nach einer tagelangen Überfahrt heute Mittag erreicht, teilte die Organisation mit.

Sie waren am vergangenen Montag im zentralen Mittelmeer nahe der libyschen Küste aus Seenot gerettet und an Bord der „Geo Barents“ geholt worden. Unter ihnen befanden sich den Angaben zufolge neun Minder­jährige.

Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff kurz nach der Aufnahme der Migranten den an der Adriaküste gelegenen Hafen von Ancona zu – weit entfernt von der Position des Rettungseinsatzes.

Auch die französische Hilfsorganisation SOS Méditerranée hatte am vergangenen Dienstag 84 Migranten - unter ihnen 58 unbegleitete Minderjährige – in internationalen Gewässern aus dem Mittelmeer gerettet. Wie die Organisation mitteilte, wurde der „Ocean Viking“ der Hafen der norditalienischen Stadt Ravenna zuge­wiesen. Ihre Ankunft dort wird am Wochenende erwartet.

Die rechte Regierung in Rom hatte im Dezember ein Dekret verabschiedet, das die Einsätze von zivilen See­notrettern stark einschränken soll. Vorgestern passierte der Gesetzentwurf die erste italienische Parlaments­kammer. Der UN-Menschenrechts­beauftragte Volker Türk kritisierte unterdessen das Vorhaben der Regierung am Donnerstag in einem Schreiben.

Das Gesetz sei der falsche Weg, um diese humanitäre Krise zu bewältigen. Es behindere die Seenotrettung und könne so zu mehr Todesfällen im Mittelmeer führen, hieß es.

dpa

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