Ausland

Ärzte ohne Grenzen: Gesundheits­versorgung verschlechtert sich

  • Dienstag, 6. Dezember 2022
/picture alliance, Laurin Schmid, SOS MEDITERRANEE
/picture alliance, Laurin Schmid, SOS MEDITERRANEE

München – Die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich nach den Worten des Internationalen Präsidenten von Ärzte ohne Grenzen, Christos Christou, an immer mehr Orten. „Die Lebensbedingungen, der Zugang zu sauberem Wasser und die allgemeine Gesundheitsversorgung wurden vielerorts vernachlässigt, ohne dass dem sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet worden wäre. Vor allem während der Pandemie nicht“, sagte Christou heute der Süddeutschen Zeitung.

Hinzu komme, dass die Menschen mehr Konflikte erlebten und teilweise die Auswirkungen des Klimawandels erführen. „Diese drei Faktoren interagieren miteinander und enden in einem Teufelskreis, der nur sehr schwer zu durchbrechen ist“, betonte der Experte.

Als Beispiel nannte er Somalia: „Dort hält ein Konflikt an, die Lage ist unsicher, Menschen werden vertrieben und können ihr Land nicht mehr bestellen. Hinzu kommen die langen Dürren. Menschen werden krank, können aber nicht behandelt werden und sind noch weniger in der Lage, sich um ihr Land zu kümmern und für das kommende Jahr vorzusorgen.“ Dies sei ein „Rezept“ für eine Katastrophe.

„Wir und alle anderen auch müssen verstehen, dass jedes Land, egal wo, die Folgen des Klimawandels für die Gesundheitsversorgung mit bedenken muss“, mahnte Christou. Die Folgen seien längst da, blieben und verkomplizierten die Lage. „Wir als Organisation müssen aber auch selbst verantwortungsbewusster werden. Können wir noch so viel reisen? So viel umherfahren? Überall unsere Dieselgeneratoren anwerfen?“

Die Helferinnen und Helfer seien dabei, die Arbeit anders zu organisieren, um beispielsweise näher an bedürftigen Gemeinschaften zu arbeiten, Ausrüstung stärker aus regionalen Quellen zu beziehen und Einrichtungen nachhaltiger zu betreiben.

kna

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