Ausland

Ärzte ohne Grenzen verlässt Krankenhaus in Afghanistan nach Anschlag

  • Montag, 15. Juni 2020
/picture alliance, Mohammad Jawad
/picture alliance, Mohammad Jawad

Kabul – Nach einem schweren Anschlag auf eine Geburtenstation in Afghanistans Haupt­stadt Kabul stellt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ihre Arbeit in dem Kranken­haus ein. Die Entscheidung sei notwendig, aber schmerzhaft gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Organisation heute. Die Arbeit im Land werde aber weiter fortgesetzt, sagte ein Sprecher.

Bei dem Anschlag am 12. Mai wurden 24 Menschen getötet, darunter mehrheitlich Mütter mit ihren neugeborenen Kindern. Auch eine Hebamme der Hilfsorganisation kam bei dem Attentat ums Leben. Bis heute bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag, der interna­tional für Entsetzen gesorgt hatte.

„Wir waren uns bewusst, dass unsere Präsenz in Dasht-e Bartschi Risiken birgt, aber wir konnten einfach nicht glauben, dass jemand die absolute Verletzlichkeit von Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, ausnutzen würde, um sie und ihre Babys zu vernichten“, sagte Thierry Allafort-Duverger, Generaldirektor der Hilfsorganisation. Zu bleiben hieße, weite­re Opfer einzukalkulieren. Das sei unvorstellbar.

Bereits in der Vergangenheit wurden Anschläge in dem Stadtteil im Westen Kabuls ver­übt, wo mehrheitlich Schiiten leben. Die USA beschuldigten die Terrororganisation Isla­mischer Staat (IS), die in der Vergangenheit mehrere Anschläge in dem Viertel verübt hatte.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung