Ärzte und Pfleger auf Malta fürchten Anstieg der Infektionszahlen

Valletta – Ärzte und Krankenschwestern in Malta haben mit Streiks gedroht, weil sie steigende Coronarisiken durch vier große Musikfestivals auf der kleinen Mittelmeerinsel fürchten.
Zu den Veranstaltungen gehört das BPM-Festival für elektronische Musik vom 11. bis 13. September. Insgesamt könnten die Events zwischen August und September Tausende ausländische Partyfans anziehen, hieß es.
Die Berufsvereinigung der Mediziner MAM erklärte am vergangenen Freitag, sie werde Kliniken schließen und Ärzten raten, ambulante Besuche im staatlichen Krankenhaus zu verschieben, sofern die Regierung die Festivals nicht absage.
Die Gewerkschaft der Krankenschwestern und Hebammen (MUMN) stellte der Regierung ein Ultimatum. Malta hatte seine Coronabeschränkungen nach einer Phase der Einreisestopps gelockert.
Die Besorgnis vieler Bürger nahm jedoch zu, nachdem die Zahl der Virusfälle stieg. Bei einem der positiven Virustests könnte eine Wochenendparty in einem Hotel eine Rolle spielen.
Auf Malta gab es bisher eher wenige Coronainfektionen. Die Johns Hopkins Universität in den USA zählt dort gut 800 Infektionen insgesamt.
Gesundheitsminister Chris Fearne hatte neue Beschränkungen für Veranstaltungen mit mehr als 100 Menschen angekündigt. Doch das konnte die Furcht vor den Festivals nicht beruhigen.
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