Ärztekammer: 3.000 weitere Medizinstudienplätze nötig

Münster – Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) hat die neue Regierungskoalition dazu aufgefordert, bundesweit mindestens 3.000 neue Studienplätze im Fach Humanmedizin zu schaffen.
„Schon heute müssen wir Kollegen aus anderen Ländern abwerben, um die Behandlung hier aufrecht erhalten zu können. Und trotzdem bleiben Stellen unbesetzt“, sagte der Kammerpräsident Johannes Albert Gehle bei einer Kammerversammlung am vergangenen Wochenende. Gleichzeitig fehlt diese Ärzte in ihren Herkunftsländern. Das könne „so nicht gewollt sein“.
Zum Wintersemester 2020/21 gab es laut dem Statistischen Bundesamt deutschlandweit 101.712 Studierende der Humanmedizin. Jedes Jahr verlassen knapp 10.000 Absolventen mit Studienabschluss in der Humanmedizin die deutschen Hochschulen.
Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe verwies darauf, dass auch die medizinischen Fachgesellschaften seit Jahren forderten, die Anzahl der Medizinstudienplätze in Deutschland zu erhöhen. Nur so sei es vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung möglich, die medizinische Versorgung sicherzustellen.
Auch der 125. Deutsche Ärztetag hatte Anfang November angemahnt, die Zahl der Medizinstudienplätze deutlich zu erhöhen. Die verfasste Ärzteschaft müsse mit Verwunderung feststellen, dass im vorliegenden Koalitionsvertrag der Ampelkoalition dieser Schritt offensichtlich vergessen wurde, so die Kritik des westfälisch-lippischen Ärzteparlamentes.
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