Ärzteschaft

Ärztekammer Hamburg warnt vor Antimasken­demonstration

  • Freitag, 14. August 2020
/picture alliance, Sebastian Gollnow
/picture alliance, Sebastian Gollnow

Hamburg – Die Ärztekammer Hamburg warnt die Menschen davor, sich an der für mor­gen in Hamburg angekündigten Antimaskendemonstration „Querdenken 40“ zu beteili­gen.

Allein der Besuch dieser Demonstration stelle aufgrund der nicht einzuhaltenden Min­dest­abstände eine Gefahr für die Teilnehmer und die Gesundheit der Menschen in Ham­burg da, sagten Ärztekammerpräsident Pedram Emami und Vizepräsidentin Birgit Wulff. Meinungs- und Demonstrationsfreiheit seien zwar ein hohes Gut, „aber hier wird die irrige Meinung Einzelner zur Gefahr für viele“.

Emami und Wulff betonten, wenn Einzelne nicht an die wissenschaftlich nachgewiesene Gefährlichkeit eines Virus' glaubten, sei das schon erstaunlich. Wenn aber diese Meinung dazu führe, dass andere dazu aufgerufen werden, ihre Masken nicht zu tragen und sich nicht an die Abstandsregeln zu halten, werde das zu einem „realen Risiko für neue In­fektionen“.

Die Kammer appelliert an die Hamburger, sich weiterhin „unbedingt an die einfachen AHA-Regeln – Abstand, Hygiene, Alltagsmasken“ zu halten. „Tun Sie das für sich, für Ihre Mitmenschen und für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen“, so Emami und Wulff. Alle müssten dazu beitragen, das Virus in den Griff zu bekommen.

Die Kammerchefs bezeichneten es heute als „besonders unverständlich“, dass sich auch Ärzte an den Protesten gegen die Coronamaßnahmen beteiligten und dabei die dem ärzt­lichen Berufsstand zugeschriebene Kompetenz und Glaubwürdigkeit zur Verbreitung ihrer Privatmeinung nutzten, die „nicht dem aktuellen medizinischen Wissensstand entspricht“.

Die Kammer kündigte an, dass Ärzte ebenso ein Recht zur freien Meinungsäußerung hätten. Man werde aber genau beobachten, ob es zu Verstößen gegen die Berufsordnung komme, beispielsweise durch das Ausstellen falscher Atteste. „Konkreten Hinweisen da­rauf nachzugehen gehört zu unseren gesetzlichen Aufgaben“, so Emami.

EB

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung