Ärztekammer kritisiert Bundesklinikatlas

Münster – Deutliche Kritik an dem Bundesklinikatlas der Bundesregierung äußert die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), da die von der Ärztekammer in Nordrhein-Westfalen (NRW) zertifizierten Brustzentren in dem Krankenhausatlas keinerlei Erwähnung finden.
„Die gute Versorgungsqualität für Brustkrebspatientinnen in NRW darf nicht verschwiegen werden, denn das würde zwangsläufig zu einem Absinken des Behandlungsniveaus führen“, warnte Kammerpräsident Johannes Albert Gehle.
Zurzeit würden in dem Bundesklinikatlas nur „ausgewählte Zertifikate“ für die jeweiligen Kliniken, im wesentlichen Zertifikate der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), angezeigt, bemängelt die Kammer. „Dies stellt eine nicht begründbare und deutliche Verschlechterung der Wettbewerbsposition für viele Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen dar und kann für die betroffenen Kliniken zu einem erheblichen wirtschaftlichen Nachteil führen“, so Gehle.
In NRW zertifiziert eine fachlich unabhängige Zertifizierungsstelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums die nach dem Krankenhausplan NRW benannten Brustzentren. Dem Verfahren liegt der vom Gesundheitsministerium herausgegebene Anforderungskatalog zu Grunde. Dieser beinhaltet im fachlichen Teil sehr ähnliche Anforderungen wie der DKG-Katalog. Zusätzlich wird im nordrhein-westfälischen Verfahren auch das Qualitätsmanagement im Brustzentrum überprüft.
Die ÄKWL fordert deshalb, die Zertifikate als aussagekräftiges Qualitätssiegel umgehend in den Bundesklinikatlas aufzunehmen. „Alles andere widerspricht dem Sinn des Transparenzgesetzes und wäre genau das Gegenteil von Transparenz“, so ÄKWL-Präsident Gehle. „Darunter zu leiden haben neben den betroffenen Kliniken in Nordrhein-Westfalen vor allem die Brustkrebspatientinnen.“
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