Ärztemangel bereitet Kurbranche Sorgen

Naumburg – Heilbädern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg fehlen immer häufiger die Badeärzte. „In den Kurorten gehen in den nächsten Jahren viele Kur- und Badeärzte, also Hausärzte mit entsprechender Zusatzausbildung, in den Ruhestand“, sagte der Präsident des Sächsischen Heilbäderverbandes, Karl-Ludwig Resch, heute zum Abschluss des 5. Landesbädertages in Naumburg.
Bei dem Branchentreff diskutierten Vertreter von 30 Kurorten aus den drei Ländern Wege aus dem Ärztemangel sowie neue Vermarktungskonzepte. Für Hausärzte sei eine Zusatzausbildung derzeit kosten- und zeitintensiv und daher wenig attraktiv, erläuterte Resch. Derzeit würden allerdings die Ausbildungsinhalte reformiert. Badeärzte müssten zudem für privat zahlende Kurortgäste fit gemacht werden.
Etwa 80 bis 90 Prozent der Kurortleistungen werden laut Resch mittlerweile privat genutzt und bezahlt. Badeärzte sollten künftig in Zusammenarbeit mit den Touristikern spezielle Gesundheitsprogramme für diesen Personenkreis entwickeln. Kleine Kurorte mit Badeärztemangel könnten davon profitieren, dass ein Hausarzt jetzt neben seiner Hauptpraxis eine Filiale betreiben darf, sagte der Verbandspräsident. Auch Telemedizin könne nun eingesetzt werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: