Ärztetag wendet sich gegen Substitution von Betriebsmedizinern
Erfurt – Der 121. Deutsche Ärztetag hat sich gestern gegen mögliche Pläne der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zur Substitution betriebsärztlicher Tätigkeiten durch Nichtärzte gewendet. Das sieht ein Antrag vor, der von den Delegierten positiv beschieden wurde.
Demnach diskutiert die DGUV derzeit über eine Novelle der arbeitsmedizinischen Betreuung und zieht dabei in Betracht, die „den gesamten Menschen umfassenden fachärztlichen arbeitsmedizinischen Betreuung durch andere Berufsgruppen, wie z.B. Ergonomen, Arbeitspsychologen, Gesundheitswissenschaftler usw.“ zu substituieren, heißt es in dem Beschluss.
Darüber hinaus sei eine Halbierung der betriebsärztlichen Mindesteinsatzzeit in der Betreuungsgruppe III von zwölf auf sechs Minuten pro Beschäftigtem und Jahr vorgesehen.
Die Delegierten des Ärztetags stellten fest, dass in sechs Minuten keine qualitativ hochwertige arbeitsmedizinische Betreuung zu gewährleisten ist. Das gelte erst recht, wenn auch noch psychische Belastungen zur Sprache kommen.
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