Vermischtes

Aids-Stiftung: Mehr Hilfe für Menschen mit ausländischen Wurzeln

  • Freitag, 20. Oktober 2017

Bonn – Zunehmend mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln wenden sich offenbar an die Deutsche Aids-Stiftung. Mehr als jeder zweite Antragsteller sei nicht in Deutschland geboren, teilte die Stiftung am Freitag in Bonn unter Verweis auf ihren Geschäftsbericht für 2016 mit. „Seit einigen Jahren steigt die Zahl der HIV-positiven Menschen mit Migrationshintergrund, die sich hilfesuchend an die Deutsche Aids-Stiftung wenden. Daher hat die Stiftung einen Schwerpunkt auf die Förderung von Projekten sowie Einzelhilfen für diese Zielgruppe gelegt."

Für Menschen mit einem "Migrations- und Fluchthintergrund" sei es wegen sprach­licher und kultureller Hindernisse häufig schwierig, Zugang zu den Angeboten des deutschen Gesundheitssystems zu finden. Deswegen bezuschusse die Stiftung über eine Spende entsprechende Projekte lokaler Beratungsstellen.

„Es ist unsere Verantwortung, HIV-positiven Menschen zu helfen, die in ihrer Not nach Deutschland gekommen sind. Wir müssen sie dabei unterstützen, Test, Beratung und Behandlungsmöglichkeiten zu finden", so die Vorstandsvorsitzende Elisabeth Pott. Die Ausgaben der Stiftung für Hilfen für Flüchtlinge stieg den Angaben zufolge an: 2016 bewilligte die Stiftung mit 17.528 Euro mehr als zweieinhalb Mal so viel wie im Vorjahr.

Die Projektförderung für Menschen mit Migrationshintergrund sei mit 99.894 Euro stabil geblieben. Vor allem Frauen nähmen die Hilfen in Anspruch. Während der Anteil HIV-positiver Frauen bei 50 Prozent liege, belaufe sich ihr Anteil an allen HIV-positiven Menschen in Deutschland auf 18 Prozent. Im vergangenen Jahr steckte die Stiftung nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Euro in Hilfsleistungen in Form von Einzel-, Gruppen- und Projekthilfen. Davon seien 714.660 Euro in internationale Projekt­förderungen in Mosambik und Südafrika geflossen. Hinzu seien 35.134 Euro an Investitionskosten für ein Wohnprojekt in Hannover gekommen.

Im Vergleich zum Vorjahr seien die Hilfsleistungen stabil geblieben. Abschließend bearbeitet wurden demnach 2.027 Hilfsanträge, die von 2.246 Menschen gestellt wurden, darunter 104 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Die Deutsche Aids-Stiftung ist nach eigenen Angaben die größte Aids-Hilfsorganisation in Deutschland, die Betroffenen materielle Unterstützung bietet.

afp

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