Aktualisiertes Kodier-Manual zu Infektanfälligkeit und Immundefekt erschienen

Berlin – Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat ein Update seines Kodier-Manuals zu Infektanfälligkeit und Immundefekt herausgegeben. Es soll Vertragsärzte dabei unterstützen, sich in der zum Teil unübersichtlichen Struktur des ICD-10 schnell zurechtzufinden.
„Wer sich im Internet um Aufklärung bemüht, findet unter dem Suchbegriff ‚Infektanfälligkeit’ mehr als eine Million deutschsprachige Seiten“, schreiben die Autoren des Manuals. Bei der Sichtung der Seiten seien drei Trends augenfällig: Erstens sei „Infektanfälligkeit“ ein häufig diskutiertes Problem, zweitens gebe es eine große Zahl verschiedener nicht immer wissenschaftlich fundierter Vorstellungen, wodurch Infektanfälligkeit verursacht und wie sie behandelt werden könne, und drittens scheine die wissenschaftliche Medizin ein verbreitet empfundenes Bedürfnis nach „Stärkung des Immunsystems“ nicht zu befriedigen.
In Wirklichkeit stünden Ärzte aber bei vielen Behandlungskontakten vor der Frage, ob ein normaler Infekt oder eine pathologische Infektanfälligkeit vorliege, so die Autoren. Es sei dabei notwendig, diejenigen Patienten zu identifizieren, bei denen schwere Infektionen auf einen Immundefekt hinwiesen.
Über die Häufigkeit der primären Immundefekte (PID) existieren in Deutschland laut dem Manual keine präzisen Zahlen. Sie gehören zu den seltenen Erkrankungen. Schätzungen gehen dahin, dass bei 1.000 Menschen einer mit einem PID zu finden ist.
„Der ärztlichen Diagnostik außerhalb von spezialisierten Zentren kommt eine entscheidende Rolle beim Erkennen von Patienten mit seltenen Erkrankungen zu, da von dieser Ebene in der Regel die weitere Abklärung bei Verdacht auf eine seltene Erkrankung initiiert wird“, so die Autoren.
Das aktualisierte Manual soll eine korrekte Zuordnung der internationalen Einteilung dieser seltenen Erkrankungen in die ICD-10-GM unterstützen.
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