Ärzteschaft

Ambulante Versorgung: KV Brandenburg besorgt über Signale aus der Ärzteschaft

  • Mittwoch, 26. April 2023
/Halfpoint, stock.adobe.com
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Potsdam – Viele ältere Niedergelassene überlegen, ob sie früher als geplant aus der ambulanten Versorgung aussteigen. Und für den medizinischen Nachwuchs wird die ambulante Arbeit immer unattraktiver. Die Kas­sen­ärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) zeigt sich besorgt.

Die entsprechenden Rückmeldungen hatte der KVBB-Vorstand nach eigenen Aussagen bei drei Ärzteveran­stal­tungen der vergangenen Woche in Frankfurt (Oder), Potsdam und Cottbus erhalten.

Die Regionalbeiräte der KVBB, lokal gewählte Ehrenämtler und Sprachrohr der Ärzte vor Ort, berichteten demnach vor allem von struk­turellen Benachteiigungen der Praxen und des ambulanten Systems.

Ein Problem sei zum Beispiel die hohen Energiekosten. Anders als kleine und mittlere Unternehmen im Land Brandenburg könnten sie jedoch keine Hilfe beim Land beantragen, hieß es.

Die Krankenhäuser unterstützt das Land wegen der hohen Energiekosten und der Inflation mit zusätzlich 190 Millionen Euro. Für die ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte gebe es hingegen kein Förderprogramm.

Der Konkurrenzkampf mit den Krankenhäusern um Praxispersonal wird sich nach Ansicht der Ärzte darüber hinaus durch den aktuellen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst weiter verschärfen.

„Der Druck auf die Praxen ist bereits hoch und wird weiter steigen“, sagte Stefan Roßbach-Kurschat, stellver­tretender Vorsitzender der KVBB. „Wir können die stark gestiegenen Kosten nicht kompensieren oder weiter­geben.

Der KVBB-Vorstand will das Gespräch mit der Landesregierung Brandenburg suchen, um gemeinsam Unter­stützungsmöglichkeiten für die Praxen zu sondieren. Die ambulante Versorgung sei „ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge für die Menschen im Land Brandenburg“, betonte Roßbach-Kurschat.

EB

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