Politik

Anlaufstelle für nicht krankenversicherte Berliner nachgefragt

  • Donnerstag, 23. Juli 2020
/picture alliance, abaca
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Berlin – Die Clearingstelle in Berlin für Menschen ohne Krankenversicherung hat im ver­gangenen Jahr 755 Menschen beraten. Die Mitarbeiter haben dafür rund 2.100 Gespräche geführt. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kalayci (SPD), vorgelegt hat.

„Jeder Berliner hat das Recht auf eine gute medizinische Versorgung“, sagte Kalayci. Es könne nicht sein, dass Menschen aufgrund eines fehlenden oder unklaren Krankenversi­che­rungsstatus nicht zum Arzt gehen könnten und dadurch möglicherweise vorliegende Erkrankungen nicht behandeln ließen.

Die Berliner Stadtmission hat die Clearingstelle im Oktober 2018 eingerichtet, gefördert durch den Berliner Senat. Das Beratungsangebot steht allen in Berlin lebenden Menschen zur Verfügung, die keinen oder einen ungeklärten Krankenversicherungsschutz besitzen. Ziel ist vor allem, den Bürgern einen langfristigen Zugang zur Krankenversicherung zu vermitteln.

Laut dem Bericht nehmen Männer die Clearingstelle häufiger in Anspruch als Frauen (65 Prozent versus 35 Prozent). Knapp 150 Klienten waren im vergangenen Jahr über 60 Jahre alt. 54 Prozent der Beratenen hatten keinen Krankenversicherungsschutz und 24 Prozent verfügte lediglich über einen unzureichenden oder ruhenden Krankenversicherungs­schutz.

Die Clearingstelle hat Vereinbarungen mit fünf Krankenhäusern und rund 25 niederge­lassenen Ärzten abgeschlossen, um eine ausreichende allgemeinmedizinische und fach­ärztliche ambulante Versorgung sowie eine stationäre Versorgung zu ermöglichen.

Seit dem 15. April 2020 kann dem Senat zufolge zudem mit einem Kostenübernahme­schein der Clearingstelle an alle niedergelassenen Hausärzte für eine allgemeinmedizini­sche Behandlung verwiesen werden. Die Hausärzte können ihrerseits die festgelegte Be­handlungspauschale über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen.

hil

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