Vermischtes

Apotheken berichten von gefälschten Rezepten für Diabetesmittel

  • Freitag, 13. Oktober 2023
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Saarbrücken – In verschiedneen Apotheken in Deutschland, wie etwa im Saarland und Niedersachsen, tauchen seit einigen Tagen immer mehr gefälschte Rezepte für das Diabetesmittel Ozempic auf.

„Die Zunahme gefälschter oder angeblich insbesondere im osteuropäischen Ausland ausgestellter Verordnun­gen ist bedenklich“, teilte der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, Manfred Saar, heute in Saarbrü­cken mit.

Die Apotheken würden alles tun, um Ozempic den Patienten zukommen zu lassen, die es wirklich benötigten. „Es ist eine Schande, dass kranke Patientinnen und Patienten nicht versorgt werden können, weil „Mitmen­schen“ meinen, auf diesem Weg abnehmen zu müssen“, teilte Saar mit.

Ozempic ist ein auf dem Wirkstoff Semaglutid basierendes Präparat des Herstellers Novo Nordisk. Es ist in Deutschland als Diabetesmedikament zugelassen. Der Wirkstoff kann aber auch als Abnehmmittel insbeson­dere bei stark übergewichtigen Menschen eingesetzt werden.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Apotheken jüngst um Mithilfe gebeten, da Fälschungen von Ozempic im Großhandel aufgetaucht sind. Demnach sollen alle Apothekenteams bis auf Weiteres die Packungen vor der Abgabe an die Patienten öffnen und prüfen. Bei den enthaltenen Pens (Ampullen) könnten Original und Fälschung optisch unterschieden werden, hieß es.

Die Saar-Apotheken sagten ihre Unterstützung zu. „Der Aufwand für die Apothekenteams ist nicht zu leugnen – aber den übernehmen wir aus Verantwortung für unsere Patientinnen und Patienten gerne“, teilte der Kammerpräsident weiter mit. Bisher sei nicht bekannt, ob die Fälschungen in Deutschland Patienten erreicht hätten.

Auch der Apothekerkammer Niedersachsen sind Verdachtsfälle zu gefälschten Rezepte für das Diabetesmittel Ozempic bekannt. Einige Mitglieder hätten diese gemeldet, sagte die Sprecherin der Apothekerkammer. Sie konnte noch keine Angaben dazu machen, ob es sich tatsächlich um Fälschungen handelte. Die Mitglieder der Kammer seien bereits informiert worden.

dpa

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