Apotheken gehen Notfallspritzen gegen Wespenstiche aus

Frankfurt am Main – Allergiker haben weiterhin Probleme, an Notfallmedikamente gegen Wespenstiche zu kommen. Der Engpass von Arzneimitteln für Allergiker gegen Insektenstiche scheine europaweit zu bestehen, erklärte heute eine Sprecherin des hessischen Apothekerverbandes. Mehrere Apotheken in Frankfurt und Kassel berichteten heute ebenfalls, dass die Mittel der drei Hersteller auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar seien. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
Hersteller Bausch + Lomb erwartet nach eigenen Angaben neue Lieferungen des Mittels „Emerade“ in den kommenden Wochen. Allerdings sei damit noch keine Entwarnung gegeben. „Trotz aller Bemühungen kann eine vollständige Aufhebung aller Lieferengpässe über die Sommermonate auf dem deutschen Markt nicht gewährleistet werden“, teilte das Unternehmen heute mit. Als Ursache nannte es die gestiegene Nachfrage wegen Engpässen bei Wettbewerbern.
„Fastjekt“-Hersteller Pfizer teilte mit, wegen Prozessänderungen in der Produktion komme es seit Juli zu Engpässen, die noch bis September andauern könnten. „Wir arbeiten intensiv an einer Lösung, wie wir schnellstmöglich die Produktion hochfahren und die Lieferung beschleunigen können“, sagte eine Sprecherin. Das dritte Mittel „Jext“ wird nach Angaben des Herstellers Alk Albello verstärkt produziert und an Großhändler ausgeliefert. Wegen der hohen Nachfrage komme es aber nicht in jeder Apotheke an.
Die Engpässe kommen äußerst ungelegen: Nach Angaben des Naturschutzbundes Hessen (Nabu) gibt es in diesem Sommer besonders viele Wespen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis zu 3,5 Prozent der Bevölkerung allergisch auf Wespenstiche reagieren.
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