Apotheken wollen politische Arbeit verstärken

Berlin – In einem Videostatement hat die Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, intensive Gespräche mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Bundestagsabgeordneten sowie Landes- und Kommunalpolitikern angekündigt.
Ziel sei es, die wirtschaftliche Lage der Apotheken zu stabilisieren und aus Sicht der ABDA falsche Reformvorhaben zu stoppen, sagte die ABDA-Präsidentin. „Wir brauchen weitere Entscheidungskompetenzen für Apothekerinnen und Apotheker wie eine Flexibilisierung der Abgabemöglichkeiten bei Lieferproblemen.“
Wichtig seien außerdem „entbürokratisierende Maßnahmen für den Apothekenalltag“. Overwiening wandte sich gegen „gefährliche Liberalisierungspläne“ aus dem BMG, zum Beispiel gegen Filialapotheken ohne Leitung durch approbierte Apotheker.
Sie lobte aber gleichzeitig die Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung und der Gesetzgebung dazu ergeben. „Ich möchte an Sie appellieren: Nutzen Sie die Chance, die sich uns Apotheken durch die elektronische Gesundheitskarte eröffnet“, sagte sie.
Sie kündigte an, die Apotheken würden im neuen Jahr andere Wege bei der Nachwuchsgewinnung gehen. „Neben der Honorarproblematik ist dies wohl die größte Herausforderung vor der wir stehen“, sagte die Verbandspräsidentin.
Geplant sei eine Kampagne, die junge Menschen „etwas anders anspricht als man es von der Apothekerschaft bisher gewohnt“ sei. „Lassen Sie sich überraschen und gehen Sie diese neuen Wege in der Nachwuchsgewinnung mit“, so Overwiening.
Im vergangenen Herbst haben zahlreiche Apothekerinnen und Apotheker an mehreren Aktionstagen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung protestiert. Die Teilnehmenden forderten insbesondere mehr Geld.
Eine zum Deutschen Apothekertag im Herbst 2023 veröffentlichte Umfrage unter 500 Apothekeninhabern verdeutlicht laut der ABDA die schlechte Stimmung in der Branche. Rund zwei Drittel (63,6 Prozent) aller Befragten befürchten demnach, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtert.
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