Apotheker fälschte Rezepte aus Verärgerung über Krankenkasse
Bonn – Aus Ärger über eine säumige Krankenkasse hat ein Apotheker der Kasse gefälschte Rezepte untergeschoben. Das Bonner Amtsgericht verurteilte ihn wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten, wie eine Sprecherin gestern mitteilte. Der 68-Jährige hatte Rezepte mehrerer Kunden eigenhändig um teure Medikamente ergänzt und abgerechnet. So betrog er die Krankenkasse in sechs Fällen um insgesamt 24.000 Euro.
Das teuerste Medikament, das er betrügerisch abgerechnet hatte, waren Tabletten zur Krebsbehandlung im Wert von knapp 10.000 Euro. Die Krankenkasse war misstrauisch geworden, weil die extrem kostspieligen Medikamente nicht zum Krankheitsbild der Patienten passten. Ein Anruf bei einem der verordnenden Ärzte bestätigte den Verdacht.
Der Angeklagte hatte im Prozess umfassend gestanden und auch den gesamten Schaden wiedergutgemacht. Als Motiv gab er an, dass er sich wiederholt über die Kasse geärgert habe, weil diese ihm regelmäßig die korrekt abgerechneten Medikamente nicht bezahlt habe. Seine Taten seien eine Revanche gewesen, die er sehr bereue.
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