Politik

Apotheker wollen Versandhandel verbieten

  • Dienstag, 9. Oktober 2018
/dpa
/dpa

München – Die deutschen Apotheker haben die Große Koalition aufgefordert, das versprochene Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten umzusetzen. Die von Onlineapothekern im europäischen Ausland gewährten hohen Rabatte gefährden nach Angaben der Apothekerverbände die Wirtschaftlichkeit vieler deutscher Apotheken.

Notwendig sei eine juristisch wasserdichte Lösung, damit Medikamente überall gleich viel kosteten, sagte Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), heute in München. Morgen beginnt dort der diesjährige Apothekertag.

Die Verbandsvertreter erhoffen sich ein klares Wort von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD zugesagt, sich für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einzusetzen.

Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2016 sind Online-Versandapotheken in der EU nicht mehr an die deutsche Preisbindung bei Medikamenten gebunden. „Die typische Apotheke bringt einen Ertrag von 70.000 bis 80.000 Euro im Jahr“, sagte Schmidt. Ein Ertragsverlust von 20.000 bis 30.000 Euro bedeute das Aus.

Druck macht auch die CSU. „Jetzt ist eine zügige Umsetzung dieser Vereinbarung wichtig, denn nur so kann die wirtschaftliche Benachteiligung deutscher Apotheken gegenüber ausländischen Versandapotheken beendet (...) werden“, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung