Politik

Arbeitnehmer­vertreter wollen bei Corona­prämien nicht mitwirken

  • Montag, 21. September 2020
/picture alliance, Fotostand
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Berlin – Mehrere Arbeitnehmervertreter großer Kliniken wollen bei der Umsetzung der geplanten Coronaprämien in der Pflege nicht mitmachen.

„Das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft und den Gesetzlichen Krankenkassen vorgelegte Konzept stellt uns als Betriebs- und Personalräte sowie Mitarbeitervertre­tungen vor Probleme“, heißt es in einem Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der gestern von der Gewerk­schaft ver.di veröffentlicht wurde. Konkret wird kritisiert, dass der Bonus nur an Beschäf­tigte mit COVID-19-Patienten ausgezahlt werden soll.

„Das schafft Unfrieden in der Belegschaft. Dafür übernehmen wir keine Verantwortung“, heißt es in dem von rund 40 Vertreterinnen und Vertretern auch diverser Unikliniken unterschriebenen Schreiben.

Den Angaben zufolge sollen bei der derzeitigen Ausgestaltung rund 100.000 von 440.000 Pflegekräften von dem Coronabonus profitieren. Alle Beschäftigten seien für die Kranken­versorgung wichtig. „Die Anerkennung ausschließlich Beschäftigten zu zollen, die COVID-19-Patientinnen und -Patienten gepflegt haben, wird der besonderen Situation nicht gerecht“, so die Arbeitnehmervertreter.

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Das derzeit vorgesehene Prämiensystem sieht vor, dass Kliniken mit vielen Corona­patienten 100 Millionen Euro für Prämienzahlungen bekommen. Die Krankenhäuser sollen selbst die Entscheidung über die begünstigten Beschäftigten treffen. Die Prämien­höhe soll bis zu 1.000 Euro betragen können.

Auch die pflegepolitische Sprecherin der Grünen, Kordula Schulz-Asche, kritisierte die Ausgestaltung der Prämien für einen Teil der Pflegerinnen und Pfleger. Diese sei nur widerwillig und auf Kosten der Krankenkassen erfolgt, sagte die Politikerin der Augsburger Allgemeinen von heute.

dpa

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