Arzneimittelrabattverträge bremsen Ausgabenanstieg im AOK-System

Berlin/Stuttgart – Die Ausgaben der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) für Arzneimittel sind im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent je Versicherten gestiegen. Das sei der niedrigste Wert unter den Krankenkassen, wie der AOK Bundesverband heute mitteilte. Der GKV-Schnitt liege bei einem Anstieg von 2,8 Prozent. Als Grund führt die AOK die Möglichkeit an, Arzneimittelrabattverträge zu verhandeln.
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Rabattverträge, Christopher Hermann, nannte diese „Marktwirtschaft vom Feinsten und das erfolgreichste Instrument zur Ausgabensteuerung“. Die AOKs hätten 2017 durch solche Verträge mit pharmazeutischen Unternehmen über 1,6 Milliarden Euro einsparen können, die direkt der Versichertengemeinschaft zugutegekommen seien.
Wie die AOK weiter mitteilte, ist zum 1. April eine weitere Vertragstranche für 118 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in Kraft getreten. Diese beinhaltet erstmals mehrere Präparate gegen Bluthochdruck und zur Behandlung von HIV-Infektionen, zur Vorbeugung von Nebenwirkungen einer Chemotherapie und zur medikamentösen Therapie bei Depressionen.
Partner der AOKs sind 49 Pharmaunternehmen und Bietergemeinschaften. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen der 19. Tranche beziffert AOK-Chef Hermann auf fast zwei Milliarden Euro.
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