Politik

Arzneimittelausgaben moderater angestiegen als gedacht

  • Mittwoch, 31. Januar 2018
/petlyaroman, stock.adobe.com
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Berlin – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind in den vergangenen Jahren von Jahr zu Jahr weniger angestiegen: von 8,9 Prozent im Jahr 2014, auf 5,0 Prozent 2015 und 3,8 Prozent 2016. Im vergangenen Jahr sind die Aus­gaben um 3,1 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro gewachsen. Das ist weniger als der in der Rahmenvorgabe von Ärzten und Krankenkassen erwartete Anstieg um 3,2 Prozent.

Das ergeben erste Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren. Dieser moderater Anstieg sei gelungen, obwohl sich im vergangenen Jahr die Zahl der gesetzlich Versicherten um rund 800.000 oder einem Prozent auf fast 73 Millionen erhöht habe, hieß es aus dem DAV.  Ersten Analysen des Verbandes zufolge sind vor allem Magensäureblocker wie Omeprazol und Pantoprazol seltener verschrieben worden.

„Wir haben mehr Versicherte und immer mehr ältere Patienten. Das trägt ebenso wie der medizinische Fortschritt zu den Kosten bei. Wenn mehr Patienten länger und besser leben können, darf man keine rückläufigen Ausgaben erwarten“, sagte der DAV-Vorsitzender Fritz Becker. Die Arzneimittelausgaben stiegen daher weiterhin, „aber erwartungsgemäß immer moderater“, so Becker. 

Der DAV weist darauf hin, dass in der DAV-Statistik die Einsparungen der Kassen durch Rabattverträge mit Arzneimittelherstellern noch nicht berücksichtigt seien. „Diese betrugen allein in den ersten neun Monaten 2017 schon 2,9 Milliarden Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum“, so Becker. 

Für 2018 haben Ärzte und Krankenkassen eine Steigerung von 3,2 Prozent für die Arzneimittelausgaben von Ärzten und Krankenkassen eingeplant. 

hil

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