Vermischtes

Babyboomer verdrängen Thema Pflegebedürftigkeit

  • Montag, 11. Juli 2022
/picture alliance, Zoonar, Robert Kneschke
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Wien – Zur Generation der Babyboomer – also jener, die zwischen 1955 und 1969 geboren wurden – gehören in Deutschland rund 19 Millionen Menschen. Mit dem Thema „Pflegebedürtigkeit“ haben viele von ihnen sich noch nicht auseinandergesetzt. Das zeigt eine Befragung der Opta-Data Zukunfts-Stiftung gemeinsam mit dem Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien.

Im Rahmen der Studie befragten die Forscher mehr als 1.000 Deutsche Babyboomer zu ihren Vorstellungen von Pflege. Danach sehen 79 Prozent der Befragten den Staat in der Verantwortung, die eigene Pflege zu or­ganisieren und deren Kosten zu tragen. Ebenso viele planen die eigene Pflege nicht. Nur 22 Prozent der Be­fragten haben sich überhaupt schon mit dem Thema Risikoversorgung auseinandergesetzt.

„Uns scheint das Vorstellungsvermögen für mögliche Katastrophen oder Missstände zu fehlen. Wir lösen keine Probleme, wir verschieben sie nur gemäß der aktuellen Bedrohungen“, sagte der Studienleiter Thomas Druyen. Er betonte, das Thema Pflege und Pflegebedürftigkeit sei „ein ultimatives Zukunftsthema“. „Die Relevanz der Organisation von Pflege steht auf einer Stufe mit Klima und Bigtech“, betonte er.

Laut den Studienautoren leben in Deutschland 4,1 Millionen Pflegebedürftige. 2019 wurden vier von fünf Pflegebedürftige zu Hause versorgt, davon 2,33 Millionen durch ihre Angehörigen. Im Vergleich zu 2017 sei damit die Zahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen konstant geblieben. Die Zahl der zu Hause gepflegten Personen sei aber um 27 Prozent angestiegen, das entspreche 710.000 Personen.

hil

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