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Bayer will Monsantodeal diese Woche abschließen

  • Montag, 4. Juni 2018
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Leverkusen – Der Deal zur Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch den Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer ist nahezu perfekt. Die Leverkusener kündigten den Abschluss für den Donnerstag an. „Bayer wird am 7. Juni der alleinige Eigentümer der Monsanto Company“, teilte das Unternehmen heute mit. Der Unternehmensname Monsanto werde verschwinden. „Bayer wird der Unternehmensname bleiben.“

Der Kaufpreis liege derzeit bei 63 Milliarden Dollar. Bis dahin war die Übernahme auf 62,5 Milliarden Dollar (rund 54 Milliarden Euro) beziffert worden. Es ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet.

Bayer hatte im Mai 2016 seine Absicht angekündigt, Monsanto zu übernehmen. Erst vor wenigen Tagen war die letzte wichtige Kartellgenehmigung in den USA erteilt worden. Im März hatte bereits die EU-Kommission zugestimmt. Da Bayer und Monsanto fast rund um den Globus Geschäfte machen, mussten Genehmigungen in rund 30 Ländern eingeholt werden. Sie machten Bayer strenge Auflagen, so dass am Ende nicht nur der Kaufpreis höher ausfiel als ursprünglich geplant. Auch was die Größe der zu veräußernden Teile angeht, hatte Bayer ursprünglich mit weniger gerechnet.

In zwei Tranchen muss sich der deutsche Konzern unter anderem von seinem Gemüse- und Feldsaatgut-Geschäft, von Aktivitäten bei „Digital Farming“ sowie vom weltweiten Geschäft mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glufosinat-Ammonium trennen – damit geht ein Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an den Rivalen BASF. Der zahlt dafür rund 7,6 Milliarden Euro. Dem Verkauf stimmte die EU-Kommission Anfang Mai unter Auflagen zu. Gleichzeitig mit den US-Behörden teilte sie in der vergangenen Woche zudem mit, dass sie BASF für den geeigneten Käufer halte.

Monsanto steht wegen ruppiger Geschäftsmethoden und für sein Unkrautver­nichtungsmittel Glyphosat in der Kritik, das Sammelkläger und einige Studien für krebserregend halten. Ab 2022 rechnet Bayer damit, dass die Übernahme jährlich 1,2 Milliarden US-Dollar zum operativen Ergebnis (Ebitda) beiträgt. Ursprünglich hatten die Leverkusener dafür 1,5 Milliarden Dollar angepeilt.

dpa

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