Konzernumsatz bei Bayer stagniert

Leverkusen – Vor der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto hat der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer nur mäßige Geschäfte gemacht. So sank 2017 die Nachfrage nach rezeptfreien Cremes, Tropfen und Tabletten, zudem lief der Pflanzenschutzverkauf im wichtigen brasilianischen Markt schlechter, wie Bayer heute in Leverkusen mitteilte. Als Verkaufsschlager erwiesen sich hingegen weiterhin rezeptpflichtige Medikamente wie Blutverdünner und Krebsmittel.
Insgesamt stagnierte der Konzernumsatz bei 35 Milliarden Euro. Das war nur ein Mini-Plus von 0,2 Prozent. Rechnet man Währungseffekte heraus, wäre es in lokalen Währungen ein Zuwachs von 1,5 Prozent gewesen. „2017 war für uns ein Jahr mit Licht und Schatten“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Zumindest der Betriebsgewinn (Ebit) zog um 2,9 Prozent an auf 5,9 Milliarden Euro. Auch im neuen Geschäftsjahr rechnet Bayer nicht mit großen Sprüngen – der Umsatz könnte 2018 abermals bei etwa 35 Milliarden Euro liegen.
Das wichtigste Thema im Bayer-Konzern ist derzeit der Kauf des US-Konzerns Monsanto. Kritiker – unter ihnen Ökolandwirte und Grünen-Politiker – warnen vor dem Deal, sie werfen Monsanto eine rüde Geschäftspolitik vor. Zudem halten sie die Marktmacht des möglichen Megakonzerns für zu groß. Bayer argumentiert hingegen, die Übernahme wäre ein Schritt, um die Agrarproduktion für die wachsende Weltbevölkerung sicherzustellen.
Grünes Licht verschiedener Kartellbehörden steht noch aus – die EU-Kommission will zum Beispiel bis Anfang April entscheiden.
Bayer-Chef Baumann räumte heute ein, dass sich die Übernahme etwas verzögert. Die Prüfverfahren der Kartellbehörden bräuchten mehr Zeit. „Unser Ziel ist es jetzt, die Transaktion im zweiten Quartal 2018 abschließen zu können“, sagte der Manager. Bisher war von Anfang 2018 die Rede gewesen. Insgesamt hat laut Unternehmensangaben mittlerweile mehr als die Hälfte der rund 30 Behörden weltweit den Deal genehmigt.
Erst kürzlich hatten die brasilianischen Wettbewerbshüter der 66 Milliarden US-Dollar schweren Transaktion des US-Saatgutkonzerns zugestimmt. „Auf dem Weg zur geplanten Übernahme von Monsanto haben wir große Fortschritte gemacht“, betonte Baumann.
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