Bayern plant einheitlichen Notruf für akute psychische Krisen

München – Ab 2020 sollen Menschen in Bayern in einer akuten psychischen Notlage über eine einheitliche Rufnummer Beratung und Hilfe finden. „Damit schaffen wir ein einmaliges Hilfsangebot, das es bislang so in keinem anderen Flächenland in Deutschland gibt“, kündigte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) heute in München an.
Bei Bedarf würden mobile Fachkräfte des Krisendienstes zu den Betroffenen entsandt. Für den Betrieb von sieben Leitstellen stelle der Freistaat jährlich bis zu acht Millionen Euro bereit.
Nach Behördenangaben leiden in Bayern rund 2,8 Millionen Erwachsene bis zum Alter von 79 Jahren im Laufe eines Jahres unter einer klinisch relevanten psychischen Störung. Darunter seien rund eine Million Fälle von Depression. Für die Betroffenen sei es wichtig, sich rechtzeitig professionelle Hilfe zu holen, betonte die Ministerin. In den Ausbau und die Modernisierung der akutpsychiatrischen Behandlung habe der Freistaat in den vergangenen Jahren fast zwei Milliarden Euro investiert.
Huml mahnte zugleich mehr Offenheit im Umgang mit psychisch kranken Menschen an. „Eine psychische Störung darf kein Tabu sein. Denn es ist wichtig, dass sich Betroffene rechtzeitig professionelle Hilfe holen“, sagte sie heute anlässlich des „Welttages der seelischen Gesundheit“.
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