Politik

Bayern will Landarztquote einführen

  • Montag, 3. April 2017
Uploaded: 03.04.2017 12:35:23 by maybaum
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München – Als erstes Bundesland will Bayern eine Landarztquote einführen. Gesund­heits­ministerin Melanie Huml (CSU) kündigte am Wochenende an, der Freistaat wolle zü­gig dafür sorgen, dass bis zu fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht. Der Freistaat sei bei den Vorbereitun­gen dafür wei­ter als andere Bundesländer und werde deshalb die Landarztquote als erstes Bundes­land einführen, erklärte Huml.

Der Hausärzteverband, der vor allem in ländlichen Regionen einen immer stärkeren Man­gel an Allgemeinmedizinern sieht, begrüßte die Pläne. Es gebe einen „Lichtstreif am Horizont“, sagte der Verbandsvorsitzende Dieter Geis beim Bayerischen Hausärztetag am Samstag in Unterschleißheim bei München. Die Einkommenssituation der meisten Hausärzte habe sich in den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Bei den Fach­arzt­prüfungen sei der Anteil der Allgemeinmediziner von vorher zehn Prozent auf 12,5 Pro­zent gestiegen. Eigentlich notwendig sei aber eine Quote von 20 Prozent.

Der Berufsverband fordert zudem zusätzliche Anreize für Patienten, zuerst einen Haus­arzt aufzusuchen. Die bereits bestehenden Hausarztverträge, bei denen sich Patienten an eine bestimmte Praxis binden, müssten mit wirtschaftlichen Vergünstigungen ergänzt werden, sagte Verbandschef Geis. Er forderte niedrigere Tarife in der Krankenversi­che­rung für Patienten, die sich in einen Hausarztvertrag einschreiben, oder eine Befreiung von Medikamentenzuzahlungen.

dpa

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