Bereitschaftsdienst: KV Schleswig-Holstein appelliert an Ärzte
Bad Segeberg – Für den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Schleswig-Holstein sollen sich mehr Mediziner melden. Anderenfalls drohe das bisher vorbildliche System der Freiwilligkeit nicht mehr zu funktionieren. Mit diesem Appell hat sich die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) an die Ärzte im Land gerichtet.
Von den 4.725 zugelassenen Ärzten seien tatsächlich nur 1.450 in Bereitschaftsschichten im Einsatz, also knapp jeder Dritte, hatte Delf Kröger, Abteilungsleiter Gesundheitspolitik der KVSH, erklärt. Dabei seien juristisch alle Ärzte dazu verpflichtet. Zuvor hatte das Flensburger Tageblatt berichtet.
Die KVSH hat im Norden ein freiwilliges System eingeführt. Es habe sich bisher bewährt und biete beispielsweise jungen Ärzten, die mehr Zeit für ihre eigenen Kinder haben wollen, die Möglichkeit, einige Jahre keine Bereitschaftsschichten zu machen, sagte Kröger. Man wolle das System erhalten, brauche dafür aber genügend Freiwillige.
Die Schichten für den Bereitschaftsdienst fallen dann an, wenn die Praxen geschlossen sind – also in der Woche abends oder am Mittwoch und Freitag schon mittags sowie an den Wochenenden. Wer ärztliche Hilfe braucht, kann den Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 holen oder in eine der 32 Anlaufpraxen in Krankenhäusern im Norden gehen. Nicht zu verwechseln sei der Bereitschaftsdienst mit dem Notruf 112, falls jemand in einem lebensbedrohlichen Notfall einen Rettungswagen braucht, betonte Kröger.
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