Präsident der Ärztekammer Berlin legt Amt nieder

Berlin – Nach 21 Jahren legt Günther Jonitz sein Amt als Präsident der Ärztekammer Berlin nieder. Wie die Landesärztekammer heute mitteilte, wolle er den „Weg für die nachkommende Generation frei machen“ und werde das Amt zum 1. Februar abgeben.
Angekündigt hatte er seine Entscheidung bereits auf einer Delegiertenversammlung im September 2020. Neuwahlen werde es voraussichtlich noch im Februar geben, kündigte die Kammer heute an. Er werde auch seine Ämter innerhalb der Berliner Ärztekammer sowie die Mitgliedschaft in der Delegiertenversammlung abgeben. Auch scheidet er aus dem Vorstand der Bundesärztekammer aus.
Jonitz war von 1995 bis 1999 Vizepräsident der Ärztekammer Berlin und seit 1999 Präsident, gewählt auf der Liste „Marburger Bund“. Der Chirurg setzte sich besonders für die evidenzbasierte Medizin und eine offenere Fehlerkultur ein, mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu verbessern. „Medizin ist sinnlos, wenn die Patientinnen und Patienten nichts davon haben“, hieß es in der Mitteilung der Kammer.
Jonitz sprach sich zudem wiederholt gegen eine kommerziell gesteuerte Patientenversorgung aus, auch während der SARS-CoV-2-Pandemie. „Wir erkennen jetzt unter COVID-19, wie unter einem Brennglas, die Grundfehler und Probleme der Gesundheitspolitik der letzten Jahre“, sagte er im November 2020 im rbb-Inforadio.
Für sein Engagement für Patientensicherheit und evidenzbasierte Medizin, die er anfangs gegen Widerstände aus Ärzteschaft und Politik verteidigt hatte, erhielt er 2016 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Auch die Ärztekammer „dankte für seine herausragenden Leistungen im Dienste der Berliner Ärztinnen und Ärzte“ in der heutigen Mitteilung.
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