Ärzteschaft

Berliner Ärzteschaft will mehr Datensicherheit bei der Digitalisierung

  • Mittwoch, 26. August 2020
/MQ-Illustrations, stock.adobe.com
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Berlin – Die Berliner Ärzteschaft fordert mehr Datensicherheit bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen – eine Durchsetzung der Implementierung der Telematikinfrastruktur (TI) mittels Sanktionen sei falsch und kontraproduktiv.

„Die kritische Haltung der Ärzteschaft gegenüber der TI in ihrer jetzigen Form ist begrün­det und berechtigt“, stellte Klaus-Peter Spies, Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin, fest.

Es bestünden bei der TI erhebliche Risiken bezüglich Datensicherheit, Haftung und Kos­tenbelastung, die benannt und zügig behoben werden müssen, betonte in diesem Zu­sammenhang Christian Messer, Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin. Eine konstruktiv kritische Haltung dürfe nicht mit unverhältnismäßigen Sanktionen abgestraft werden.

„Eine verantwortungsvolle und sorgfältige Entwicklung der Digitalisierung des Gesund­heits­wesens ist Voraussetzung für die zukünftige zuverlässige Patientensicherheit. Vor­ran­giges Ziel einer jeden digitalen Anwendung muss es zudem sein, dass der Arbeitsall­tag vereinfacht und verbessert, nicht verkompliziert wird“, ergänzte Peter Bobbert, Mit­glied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin.

Der Vorstand der Ärztekammer Berlin hatte am 17. August 2020 einen Beschluss gefasst, in dem die „überfällige Digitalisierung im Gesundheitswesen“, die eine zeitgemäße inner­ärztliche Kommunikation und Informationsübermittlung ermöglicht, prinzipiell begrüßt wird.

Ohne sicher evaluierte und validierte Sicherheits-, Kosten- und Haftungsrisiken könne das derzeitig betriebene TI-Projekt aber nicht weiter flächendeckend über die Bundesrepublik Deutschland ausgerollt werden. Sanktionen gegen Ärzte, die sich aus berechtigten Grün­den abwartend verhalten, müssten ausgesetzt werden.

aha/EB

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