Berliner Feuerwehrleute und Polizisten sieben Wochen im Jahr krankgemeldet

Berlin – Die Krankheitsstände bei der Berliner Feuerwehr und bei den Polizisten haben neue Höchststände erreicht. Die knapp 4.000 Feuerwehrleute und ihre Verwaltungskollegen meldeten sich im Jahr 2017 im Durchschnitt 50,4 Tage krank (+2,4 Tage). Die rund 22.200 Polizisten und weiteren Mitarbeiter der Behörde kamen auf durchschnittlich 49,4 Kalendertage mit Krankmeldung (+0,3 Tage). Das sind fast genau sieben Wochen im Jahr.
Das geht aus einer Antwort der Senatsfinanzverwaltung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor. Die Zahlen enthalten allerdings auch die Tage von vielen dauerhaft kranken Beamten, die den Durchschnitt hochtreiben.
Auch die knapp 42.000 Lehrer und weiteren Mitarbeiter der Senatsbildungsverwaltung erschienen etwas mehr als vier Wochen (31 Kalendertage) wegen Krankheit nicht zur Arbeit. Das waren ähnlich viele Tage wie in den vergangenen Jahren, aber deutlich weniger als 2012, als es etwas mehr als 37 Tage waren.
Im gesamten Durchschnitt waren die 117.600 Beschäftigten im öffentlichen Dienst, eingerechnet die Beamten und Angestellten in den Senatsverwaltungen und Bezirken, an 37,4 Kalendertagen krankgemeldet.
Der FDP-Innenpolitiker Luthe sieht die Ursache für die hohen Stände der Krankmeldungen beim Stress. Seit 2011 sei Berlin um mehr als zehn Prozent gewachsen, es gebe 15 Prozent mehr Straftaten, 25 Prozent mehr Einsätze der Feuerwehr – und durch den höchsten Krankenstand bei Polizei und Feuerwehr tatsächlich noch weniger Personal im Einsatz als damals. Berlin benötige 3.000 zusätzliche Polizisten und 1.000 Feuerwehrleute, um das Leistungsniveau von 2011 wieder zu erreichen, meinte Luthe.
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