Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens klagen gegen Impfpflicht

Rom – 300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens gehen Medienberichten zufolge gerichtlich gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal vor.
„Dies ist kein Kampf von Impfgegnern, sondern ein demokratischer Kampf“, sagte der Anwalt Daniele Granara der Zeitung Il Giornale di Brescia von vorgestern. Die Klage wurde von Pflegekräften in Norditalien eingereicht, für den 14. Juli wurde eine Anhörung angesetzt.
„Wir zwingen Leute, ein Risiko einzugehen unter der Androhung, dass sie ihren Beruf nicht länger ausüben dürfen“, sagte Granara, der die Klage mit initiierte. Er vertritt zudem Dutzende Pflegekräfte, die vom Dienst suspendiert wurden, weil sie eine Impfung ablehnten.
In Italien trat im April ein Gesetz in Kraft, wonach Beschäftigte privater und staatlicher Gesundheitsdienste, von Apotheken und Arztpraxen sich gegen COVID-19 impfen lassen müssen oder ohne Bezahlung freigestellt werden, sofern sie nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können.
Nach den alten Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gehörten Angehörige des Gesundheitswesens sowie Lehrpersonal zu den ersten Gruppen, die in Italien geimpft wurden. Den jüngsten offiziellen Zahlen zufolge sind 45.750 von 1,9 Millionen Beschäftigten des Gesundheitssystems noch nicht geimpft.
Insgesamt wurden landesweit 52,7 Millionen Impfdosen verabreicht. Rund 19,5 Millionen Italiener sind komplett geimpft, das sind 36 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren.
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