Proteste in Frankreich und Griechenland gegen neue Coronaauflagen

Paris/Athen – In Frankreich und Griechenland haben gestern tausende Menschen gegen die jüngsten Coronamaßnahmen ihrer Regierungen protestiert. In der französischen Hauptstadt Paris setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein. In Frankreich protestierten am Nationalfeiertag landesweit rund 19.000 Menschen gegen neue, von Präsident Emmanuel Macron eingeführte Coronaregeln.
In Paris gingen rund 2.250 Menschen auf die Straße, während weitere Proteste unter anderem in Lyon, Bordeaux und Straßburg stattfanden. Die Demonstranten kritisierten die angekündigten Maßnahmen, wonach nicht Immunisierten der Zugang zu Innenräumen, etwa von Restaurants oder Bars erschwert wird. Seit der Ankündigung hat eine Rekordzahl von Franzosen Impftermine gebucht.
Die Demonstranten sprachen sich außerdem gegen die von Macron angekündigte Impfpflicht für das Gesundheitspersonal aus. Bei der Mehrheit der Franzosen treffen die neuen Regelungen laut Umfragen auf Zustimmung.
Auch in Griechenland protestierten tausende Menschen gegen die verschärften Coronaauflagen. Im Zentrum der Hauptstadt Athen versammelten sich nach Polizeiangaben gestern Abend rund 4.000 Demonstranten. Sie skandierten: „Wir sagen Nein!“ und „Rücktritt!“. Einige der Protestierenden griffen Journalisten und Fotografen an.
Die griechische Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am vergangenen Montag eine Coronaimpfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte angekündigt. Das Land reagiert damit auf die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus.
Gestern meldeten die griechischen Behörden mehr als 2.900 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es nur 800 Fälle. Außerdem dürfen ab morgen bis Ende August nur noch Geimpfte etwa Bars, Kinos und Theater besuchen. Von den 10,7 Millionen Einwohnern Griechenlands sind bislang 4,3 Millionen vollständig geimpft.
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