Ärzteschaft

Bessere kardiologische Versorgung durch Datennutzung

  • Mittwoch, 20. April 2022
/ipopba, stock.adobe.com
/ipopba, stock.adobe.com

Mannheim – Eine effektivere Verarbeitung und Analyse von vorhandenen Daten bezeichnete Gerhard Hindricks, Ärztlicher Direktor des Herzzentrums Leipzig, als „zwingend“. Derzeit werde ein Großteil der heute schon verfügbaren digitalen Daten keiner weiteren Analyse zugeführt.

„Wir werden in den nächsten Jahren erhebliche, vielleicht sogar dramatische Verän­de­rungen im Gesundheitswesen sehen, die natürlich auch die kardiovaskuläre Gesundheitsversorgung nachhaltig beeinflussen und verändern werden“, sagte Hindricks anlässlich der 88. Jahrestagung der Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK). Neben der Zentrenbildung und der Ambulantisierung stelle die Digitalisierung eines der Kernelemente dieser Veränderungen dar.

Die drei Elemente seien ohnehin untereinander intensiv verknüpft und ließen sich nicht isoliert voneinander entwickeln, so der DGK-Tagungspräsident. Unter anderem erwarte er eine „wesentliche Verschiebung der Räume für Diagnostik und Behand­lung“.

Während heutzutage Diagnostik und Behandlung fast ausschließlich in den traditionellen ambulanten und stationären Strukturen durchgeführt werden, sei für die nächsten Jahren die zunehmende Etablierung virtueller Räume für Diagnostik und Therapie zu erwarten.

Der Platz, an dem Gesundheitsversorgung geleistet wird, müsse nicht mehr zwingend die Praxis oder die Klinik sein – sondern jeder Ort mit Internetanbindung, wie etwa die häusliche Umgebung.

Gleichzeitig würden neue Technologien den Bereich der Selbstdiagnose nachhaltig stärken, so dass Patienten mehr Eigenverantwortung und Eingriffsmöglichkeiten in den Umgang mit der eigenen Gesundheit bekommen werden.

„Datenschutz und die medizinische Nutzung von Daten in ein besseres Gleichgewicht zu bringen, muss ein wichtiges Ziel in der Medizin, bei der Produktentwicklung und aber auch in der Gesundheitspolitik sein“, so Hindricks.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung