Bisher 2,2 Millionen Euro beim „Ukraine Medical Help Fund“ eingegangen

Berlin – Beim „Ukraine Medical Help Fund“ von dem Weltärztebund (WMA), dem Ständigen Ausschuss der Europäischen Ärzte (CPME) und dem Europäischen Forum der Ärzteverbände (EFMA) sind inzwischen mehr als 2,2 Millionen Euro an Spendengeldern eingegangen. Das teilte der WMA dem Deutschen Ärzteblatt mit. Der größte Teil stammt demnach vom Japanische Ärzteverband, der mehr als 770.000 Euro gespendet hatte.
„Mich persönlich freut es besonders, dass unter den individuellen Spendern viele aus Deutschland kommen und etliche darunter sich als Kollegen identifizieren“, sagte Otmar Kloiber, Secretary General des WMA. Der Dank gehe an alle, die die Arbeit unterstützten und ihre Solidarität mit den ukrainischen Kollegen und ihren Patienten gezeigt hätten.
Kloiber erklärte, mit den Spenden aus dem Fonds habe man bereits „medizinische Hilfslieferungen in größerem Ausmaß“ auf den Weg bringen können. Etliches sei angekommen, mehr werde folgen.
Den „Ukraine Medical Help Fund“ hatten WMA, CPME und EFMA im März dieses Jahres eingerichtet. Hauptzweck ist es, den Transport und die Verteilung von medizinischen Gütern – Medikamente, medizinische Produkte, Spezialnahrung und andere Hilfsmittel für die Gesundheitsversorgung – für die Ukraine zu organisieren.
Das soll in Kooperation mit dem Ukrainischen Ärzteverband, Mitglieds- und Partnerorganisationen in der Ukraine und aus den Nachbarländern, darunter die Polnische Ärzte- und Zahnärztekammer oder auch die Slowakische Ärztekammer, erfolgen.
Russland hatte Ende Februar die Ukraine überfallen. Seitdem dauert der Angriffkrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin an. Immer wieder wurde die Infrastruktur in der Ukraine attackiert und zerstört. Darunter sind auch zahlreiche Krankenhäuser. Millionen Menschen sind auf der Flucht.
In die ostukrainische Stadt Dnipro sind in den vergangenen Tagen rund 2.600 Menschen aus Mariupol evakuiert worden. Die Hafenstadt, vor allem das Stahlwerk Azovstal, in dem zahlreiche Zivilisten wochenlang festsaßen, ist weiterhin heftig umkämpft.
Doch auch die Stadt Dnipro ist immer wieder Ziel russischer Raketen. Die Malteser berichteten heute von einer angespannten Versorgungslage für die neuangekommenen Geflüchteten. Daher würden nun Lebensmittel vom ukrainischen Lager der Malteser im Westen der Ukraine nach Dnipro geschickt.
„Aber wir stoßen immer wieder auch an unsere Grenzen. Unter den Evakuierten sind kranke Menschen, Menschen, die eigentlich eine Chemotherapie machen müssten, die an anderen schweren Krankheiten leiden und spezielle Medikamente benötigen“, sagte Pavlo Titko, Leiter der Malteser Ukraine. Die Menschen könnten derzeit nicht ausreichend versorgt werden. „Wir begegnen derzeit auf Schritt und Tritt menschlichen Tragödien.“
Die Malteser sind auch mit zehn Psychologen vor Ort, die den Menschen Betreuung anbieten. „Der Andrang ist groß. 200 Menschen haben sofort um ein Gespräch mit unseren Fachleute gebeten“, sagte Titko. Vor allem die Erwachsenen benötigten dringend psychologische Unterstützung, um das monatelange Eingesperrtsein zu verarbeiten.
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