Politik

Brandenburg: Zahl der ausländischen Ärzte gestiegen

  • Montag, 18. Juli 2016

Potsdam – Ob in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Beratungsstellen – in Brandenburg gibt es immer mehr ausländische Mediziner. Ende des vergangenen Jahres hatten von den rund 9.500 berufstätigen Ärzten, die bei der Landesärztekammer gemeldet waren, etwa 1.100 ausländische Wurzeln. Ihre Zahl hat sich seit Ende 2010 nahezu verdoppelt. Vor sechs Jahren gab es in Brandenburg nach Kammerangaben erst knapp 600 auslän­dische Ärzte.

Der Großteil der zugereisten Mediziner arbeitet in Krankenhäusern. Ihre Zahl stieg von 510 im Jahr 2010 auf rund 910 Ende 2015. Bei den niedergelassenen ausländischen Ärzten gab es in diesem Zeitraum ein Plus von 40 auf etwas mehr als 100. Die meisten kamen aus Polen, Rumänien, Russland, Bulgarien und Griechenland.

Von 2010 bis 2015 erhielten rund 800 aus anderen Staaten zugewanderte Ärzte erstmals eine amtliche Berufserlaubnis oder eine Approbation. Dabei handelt es sich um Anfänger und Ärzte mit Berufserfahrung verschiedener Fachgebiete, wie das Gesundheits­ministe­ri­um auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Potsdamer Landtag mitteilte. Nicht mitge­rech­net seien Ärzte, deren Berufserlaubnis verlängert wurde.

Die zugewanderten Mediziner stammten etwa zu gleichen Teilen aus EU-Ländern und Drittstaaten. In den sechs Jahren bis Ende 2015 reisten insgesamt 392 Ärzte aus EU-Län­dern ein. Meist waren es Polen (73), gefolgt von Österreichern (43) und Griechen (34). Allerdings kamen immer weniger Ärzte aus EU-Ländern. Im vergangenen Jahr waren es nur 36, 2010 mit 86 mehr als doppelt so viele.

Dagegen nahm der Zustrom von Ärzten aus Drittstaaten nach Brandenburg leicht zu – von 59 im Jahr 2010 auf 69 im vergangenen Jahr. Im gesamten Berichtszeitraum waren 400 Mediziner ohne deutschen Pass im Einsatz. Die größte Gruppe bildeten Russen (42), gefolgt von Syrern (32) und Serben (23).

Am häufigsten wurden laut Gesundheitsministerium ausländische Ärzte am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, im Kreiskrankenhaus Prignitz, im Klinikum Frankfurt (Oder), in den Helios-Kliniken Bad Saarow, im Elbe-Elster-Klinikum und im Klinikum Niederlausitz einge­stellt. Darüber hinaus nahmen auch das Asklepios-Klinikum Uckermark und die Bran­denburg-Klinik in Bernau häufig Ärzte aus dem Ausland auf.

Seit 2012 können Mediziner mit einer Approbation – unabhängig von ihrer Staatsan­ge­hörigkeit – in Deutschland ihren Beruf ausüben. Besitzt ein Arzt nur eine Berufs­erlaubnis, darf er seine Tätigkeit nur höchstens zwei Jahre lang ausüben. Ausnahmen sind laut Gesundheitsministerium in wenigen Fällen möglich. Für eine Berufszulassung oder Approbation müssen die ausländischen Ärzte einen Fachsprachentest bei der Landes­ärztekammer bestehen.

dpa

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