Ärzteschaft

Mehr ausländische Mediziner in Brandenburg

  • Montag, 23. Januar 2017

Potsdam – In Brandenburg gibt es immer mehr Mediziner. Besonders gestiegen ist die Zahl der ausländischen Ärze. Dennoch hat die Mark im Bundesvergleich noch immer die geringste Ärztedichte. Das zeigen Daten der Landesärztekammer (LÄK).

Demnach ist die Zahl der ausländischen Mediziner in Brandenburg 2016 um 10,8 Pro­zent gestiegen. Ende des vergangenen Jahres gab es somit 1.212 ausländische Ärzte. 1.017 von ihnen versorgten Patienten im Krankenhaus, 124 arbeiteten ambulant. Die meisten kamen wie in den vergangenen Jahren aus Polen, Rumänien, Bulgarien und Russland.

Die Zahl aller Ärzte in der Mark ist im vergangenen Jahr weiter leicht gestiegen. Doch et­liche Regionen sind weiter von Unterversorgung bedroht. Nach Angaben der LÄK gab es Ende 2016 in der Mark 9.692 berufstätige Mediziner. Das waren 205 Ärzte (2,2 Prozent) mehr als zwölf Monate zuvor. 3.838 Ärzte in Brandenburg waren ambulant tätig, 2,5 Pro­zent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl ihrer stationär arbeitenden Berufs­kollegen nahm um 2,2 Prozent auf 5.242 zu.

Der Landesausschuss von Ärzten und Krankenkassen befand Ende November 2016, dass nunmehr in 35 statt zuvor in 33 von 46 märkischen Regionen eine Unterversor­gung eintreten könnte. Diese wird prognostiziert, wenn angenommen wird, dass sich die Be­völ­kerung in einer Region stärker als die Zahl der Ärzte entwickelt – oder die heute 60-jähri­gen Mediziner keine Nachfolger für ihre Praxen finden. Der Landesausschuss prüft dann, ob in absehbarer Zeit Ärzte fehlen.

Der größte Mangel droht nach Feststellung des Landesausschusses noch immer bei den Allgemeinmedizinern. Zu den Orten, in denen eine hausärztliche Unterversorgung eintre­ten könnte, zählen Städte wie Eberswalde (Barnim), Eisenhüttenstadt, Fürsten­walde (beide Oder-Spree), Rathenow (Havelland) und Schwedt/Oder (Uckermark).

In sieben Städten, darunter Guben (Spree-Neiße), Prenzlau (Uckermark) und Lübben (Spreewald) werden Engpässe bei Augenärzten befürchtet. In mehreren Orten könnten wegen Überalterung der Mediziner oder Praxisschließungen in absehbarer Zeit auch Kin­der- und Frauenärzte sowie Fachärzte für Haut- und Hals-Nasen-Ohren-Erkran­kungen fehlen.

Schon jetzt gibt es in Templin (Uckermark) einen akuten Mangel an HNO-Ärzten, in Lauch­hammer-Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) fehlen unverändert Augenärzte.

Um die Ansiedlung von Vertragsärzten in ländlichen Regionen zu fördern, unterstützt der Landesausschuss neue Praxen mit Zuschüssen von bis zu 50.000 Euro. Seit 2006 wur­den damit laut Kassenärztlicher Vereinigung in Brandenburg 45 Praxen gefördert.

dpa

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