Britische Regierung lehnt Wiedereinführung von Coronamaßnahmen ab

London – Trotz der klaren Forderungen aus dem Gesundheitswesen und hoher Infektionszahlen lehnt die britische Regierung die Wiedereinführung von Coronamaßnahmen in England ab. „Es gibt keine Änderungen an unseren Weisungen und unser „Leben mit COVID“-Plan steht noch immer“, sagte heute eine Downing-Street-Sprecherin.
Dank der Impfungen und besserer Behandlungsmöglichkeiten könne man mittlerweile besser mit dem Virus umgehen. Zuvor hatte die NHS Confederation, in der etliche Kliniken des englischen Gesundheitsdienstes organisiert sind, die Regierung aufgefordert, die Bevölkerung wieder stärker zum Maskentragen sowie zu Treffen im Freien aufzurufen.
Der Gesundheitsdienst leidet unter hohen Abwesenheitszahlen aufgrund von Corona-Infektionen, aktuell rund 20 000 COVID-Patienten und einer hohen Belastung der Notaufnahmen. „Die brutale Wahrheit ist, dass dieses Ostern für den Gesundheitsdienst genauso schlimm ist wie jeder Winter“, sagte der Chef der NHS Confederation, Matthew Taylor.
Die konservative Regierung von Boris Johnson hat in England bereits vor einigen Monaten so gut wie alle Coronamaßnahmen aufgehoben. Die Datenlage zur Pandemie wird angesichts heruntergefahrener Testkapazitäten zunehmend löchrig.
Der wöchentlichen Schätzung des nationalen Statistikamtes zufolge waren in England Ende der vergangenen Woche jedoch eine von 13 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Diese Erhebung auf der Basis regelmäßiger Tests einer zufällig ausgewählten Stichprobe gilt derzeit als verlässlichste Statistik zur Pandemie.
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