Broich: Interoperabilität für Gelingen der Digitalisierung zentral

Berlin – Ein möglichst hohes Maß an Interoperabilität stellt ein „Kernthema“ im Gesundheitswesen dar. Das betonte Karl Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), auf der Digital-Health-Messe DMEA.
Mit Blick auf den bereits eingeleiteten Weg hin zu einem europäischen Datenraum nähmen die Herausforderungen noch einmal ganz neue Dimensionen an, so Broich. Ohne interoperable Lösungen gehe „gar nichts“.
Vom aktuellen Stand beim Aufbau des zentralen Terminologieservers für das deutsche Gesundheitswesen berichtete Christine Haas, Fachgebietsleiterin für medizinische Terminologien beim BfArM. Grundsätzlich arbeite man dabei sehr eng mit Österreich und der Schweiz zusammen.
Das BfArM und die Gematik haben vom Gesetzgeber den Auftrag erhalten, einen Terminologieserver zu errichten und zu betreiben. Die Zielsetzungen sind insbesondere eine zentrale und langfristig verfügbare Bereitstellung von Kodiersystemen, Wertelisten und Mappings (Zuordnungen zwischen Kodes aus verschiedenen Kodiersystemen) in standardisierten Formaten und Zugangswegen sowie die Bereitstellung von offiziell zu verwendenden deutschen Übersetzungen.
So soll eine verlässliche Referenzquelle für eine anwendungs- und sektorübergreifende Nutzung von kodierten Daten etabliert werden.
Ende 2024 habe man die erste Ausbaustufe in den Echtbetrieb nehmen können, so Haas. Über eine grafische Benutzeroberfläche und standardisierte Schnittstellen würden im HL7-FHIR-Format vorliegende Kodiersysteme, Wertelisten und Mappings bereitgestellt.
Für 2025 sei in der nächsten Ausbaustufe schwerpunktmäßig die Unterstützung der elektronischen Patientenakte (ePA) beziehungsweise des digital gestützten Medikationsprozesses geplant. Perspektivisch stehe dann die Verbesserung der Nutzbarkeit der grafischen Oberflächen im Mittelpunkt.
Haas verwies zudem auf ein Positionspapier des BfArM zu einer Semantikstrategie für das Gesundheitswesen. Mit einer solchen Strategie soll eine schrittweise Konvergenz der Dokumentation im Gesundheitswesen auf ein verbindliches Set von Basiskodiersystemen gelingen. Auf Basis des vom BfArM vorlegten Papiers laufe bereits die Diskussion mit den Stakeholdern.
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