Vermischtes

Bürger sind über die Leistungen der gesetzlichen Kassen schlecht informiert

  • Freitag, 26. Mai 2017

Hamburg – Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und seine Hintergründe sind unter den Deutschen kaum bekannt. Das zeigt die Umfrage „Transparenz von Kassenleistungen“ des Instituts für Management- und Wirtschafts­forschung IMWF. Für die repräsentative Studie befragte das Meinungs­forschungs­institut Toluna 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren.

Die Mehrheit der Befragten (35 Prozent) hat laut Umfrage keine Vorstellung davon, welches Organ über die Leistungsansprüche entscheidet und etwa 31 Prozent lagen mit ihrer Einschätzung komplett falsch: Sie sind der Ansicht, dass die Zuständigkeit dafür beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen liegt. 24 Prozent sind davon ausgegangen, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) über die Leistungs­ansprüche entscheidet.

Nicht einmal jeder Zehnte (sieben Prozent) weiß, dass die Leistungsansprüche für Medikamente und Heilmittel der gesetzlich Versicherten, die nicht bereits gesetzlich geregelt sind, vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt werden. Der G-BA und seine Arbeit ist laut Umfrage vielen Bürgern weitgehend unbekannt. Zum Beispiel hat rund ein Drittel der Deutschen ein falsches Bild von der Zusammensetzung des G-BA – sie glauben, dass sich der G-BA unter anderem aus Abge­ord­neten des Bundestages zusammensetzt.

Die meisten Befragten haben aber das Gefühl, grundsätzlich nicht ausreichend reprä­sen­tiert zu werden: Die Mehrheit wünscht sich mehr Mitbestimmung im Gesundheits­system. Drei Vierteln der Befragten (76 Prozent) wäre es laut der Befragung ein Anlie­gen, die Entscheidungsprozesse im Gesundheitssystem breiter zu verankern, indem Patientenvertreter oder Betroffenenverbände im G-BA ein Mitbestimmungsrecht erhalten.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung