Bundesärztekammer warnt vor Drogenkonsum

Berlin – Die Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer (BÄK) hat vor dem Konsum jeglicher Drogen gewarnt. Das gelte für die sogenannten legalen Drogen wie Tabak und erst recht für illegale Substanzen. Dabei solle auch der Konsum von Cannabis nicht verharmlost werden, erklärten die Vorsitzenden der Arbeitsgruppe, Josef Mischo und Erik Bodendieck anlässlich des morgigen Welt-Drogentags. „Je jünger die Konsumenten, desto schwerwiegender die Folgen“, sagte Mischo.
Durch eine Legalisierung von Cannabis würden die gesundheitlichen Gefahren des Cannabiskonsums verharmlost und präventive Bemühungen im Suchtbereich konterkariert, heißt es dazu in einer Stellungnahme der Bundesärztekammer (BÄK) zur öffentlichen Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags am 27. Juni.
Nach Einschätzung der BÄK würde eine Cannabis-Freigabe zu steigenden Konsumentenzahlen führen und den medizinischen Behandlungsbedarf erhöhen. Die jüngst vorgelegte und vom Bundesgesundheitsministerium geförderte CaPRis-Studie zeige laut BÄK unter anderem auf, dass es durch Cannabiskonsum zu eingeschränkter Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit und Psychomotorik sowie hirnstrukturellen Veränderungen komme. Zudem steige das Risiko für psychotische Störungen und die Entwicklung eines cannabisbezogenen Abhängigkeitssyndroms deutlich an.
Mit Blick auf den Konsum von Heroin verwies Bodendieck auf die novellierte Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung sowie die Substitutions-Richtlinie der Bundesärztekammer. Es sei gut, dass die Politik die Richtlinienkompetenz in diesem wichtigen Bereich auf die ärztliche Selbstverwaltung übertragen habe.
„Die Therapie unterliegt nicht mehr starren gesetzlichen Regelungen, die bislang immer auch die Gefahr von Strafverfahren für die behandelnden Ärzte nach sich zogen“, sagte er. Den Patienten könne nun ärztlicherseits besser und flexibler geholfen werden, um vom Drogenkonsum wegzukommen, nicht mehr straffällig zu werden, ihre Lebenssituation zu stabilisieren und den Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden.
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