Politik

CDU will Gemeindenotfallsanitäter­konzept landesweit möglich machen

  • Mittwoch, 6. September 2023
/Schepers_Photography, stock.adobe.com
/Schepers_Photography, stock.adobe.com

Hannover – Das Modellprojekt der Gemeindenotfallsanitäter zur Entlastung von Rettungsdiensten soll nach dem Willen der oppositionellen CDU-Landtagsfraktion künftig in ganz Niedersachsen umsetzbar sein.

Dazu will die Partei in der kommenden Woche ein entsprechendes Gesetz in den Landtag einbringen, wie Fraktionschef Sebastian Lechner der Nordwest-Zeitung heute sagte.

„Wir wollen, dass der Gemeindenotfallsanitäter in ganz Niedersachsen eingeführt werden kann“, sagte Lech­ner. Die CDU-Fraktion wolle mit dem Vorstoß auch erreichen, dass das Modellprojekt auf gesetzlich sicheren Beinen stehe, hieß es.

Ob der Gesetzesvorschlag eine Mehrheit findet, ist offen. Die rot-grüne Landesregierung hat in ihrem Koaliti­onsvertrag aber explizit festgehalten, dass sie Modellprojekte wie die Gemeindenotfallsanitäter weiterführen und ausweiten möchte.

Um Notärzten den Rücken für lebensrettende Einsätzen frei zu halten und Kosten im Rettungswesen zu sen­ken, hatten die Stadt Oldenburg und die Landkreise Ammerland, Cloppenburg und Vechta 2019 das Pilotpro­jekt gestartet.

Beim Start waren pro Standort sechs Notfallsanitäter mit einer Zusatzausbildung unterwegs. Sie werden von der Rettungsleitstelle zu Patienten geschickt, wenn nach dem Notruf 112 klar ist, dass zwar keine Lebensge­fahr vorliegt, aber medizinische Hilfe notwendig ist.

Finanziert wird das Projekt von den Krankenkassen. Die Gemeindenotfallsanitäter dürfen allein und in kleineren Einsatzfahrzeugen zu Patienten fahren.

„Nach Einschätzung der Beteiligten und einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Universitäten Maas­tricht, Osnabrück sowie des Klinikums Oldenburg ist das Projekt schon jetzt erfolgreich“, sagte der CDU-Frak­tionschef der Zeitung.

Bei dem Oldenburger Modellversuch habe sich demnach gezeigt, dass der Notfallsanitäter in 70 Prozent der Fälle eine Versorgung erfolgreich vor Ort geleistet habe. „Das ist ein echter Mehrwert für die Patienten, die zur Behandlung nicht extra in Klinikum eingeliefert werden müssen“, sagte Lechner.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung