Politik

Chef der Monopolkommission kritisiert Einstieg des Bundes bei Curevac

  • Dienstag, 16. Juni 2020
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Mannheim – Der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, hat die Beteili­gung des Bundes beim Tübinger Biotechunternehmen CureVac kritisiert. Sie stelle „eine potenzielle Gefahr für den freien Wettbewerb“ dar, sagte der Wirtschaftswissen­schaftler dem Mannheimer Morgen. „Unternehmen, an denen der Bund beteiligt ist, gewinnen schon allein durch diese Tatsache einen Vorteil.“

Dies gelte sowohl mit Blick auf bessere Finanzierungsbedingungen als auch auf die Re­geln der jeweiligen Märkte, die häufig der Bund setze – und damit der Kapitalgeber, sagte Wambach weiter. Der Ökonom zweifelte zudem an der industriepolitischen Absicht, die laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit der CureVac-Beteiligung des Bundes verfolgt werden soll.

„Eine Beteiligung an individuellen Unternehmen ist für das Ziel, die Schlüsselindustrien zu unterstützen, nicht sinnvoll“, sagte Wambach. Um bedeutende Branchen am Standort Deutschland zu erhalten, seien Rahmensetzungen durch ein gutes Bildungssystem oder die Bereitstellung von Infrastruktur geeigneter.

Der Bund beteiligt sich mit 300 Millionen Euro an dem in der Coronaimpfstoffforschung aktiven Pharmaunternehmen und erwirbt damit einen Anteil von 23 Prozent daran. Alt­maier versicherte gestern, der Bund werde auf die geschäftspolitischen Entschei­dungen des Unternehmens keinen Einfluss nehmen.

Im März hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, wonach US-Präsident Donald Trump den USA exklusiv einen Impfstoff sichern wollte. CureVac bestritt aber mehrfach, ein Über­nah­meangebot von der US-Regierung bekommen zu haben.

afp

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