Chef der Techniker Krankenkasse rechnet mit steigenden Beiträgen

Berlin – Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, rechnet im nächsten Jahr mit steigenden Krankenkassenbeiträgen. Baas sagte im ARD-Bericht aus Berlin: „Realistisch müssen wir schon im nächsten Jahr leider mit der Beitragssatzerhöhung rechnen im Durchschnitt.“
Zum einen habe Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ihr eigenes Sparpaket nicht durchbekommen. Zum anderen habe sie übersehen, dass die Krankenkassen Rücklagen auffüllen müssten. „Also wir werden im nächsten Jahr schon Beitragssatzerhöhungen sehen und es wird im übernächsten Jahr noch schlimmer weitergehen.“
Um den Druck für Beitragsanhebungen zum 1. Januar 2026 zu mindern, hatte Warken ein Sparpaket von zwei Milliarden Euro mit Ausgabenbremsen vor allem bei den Kliniken vorgesehen. Der Bundesrat stoppte das vom Bundestag beschlossene Gesetz aber vorerst und schickte es in den Vermittlungsausschuss.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte – schon mit dem erwarteten Effekt des Sparpakets – den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2026 auf dem aktuellen Niveau von 2,9 Prozent beziffert. Dies gilt als Orientierungsmarke für die Kassen beim Festlegen ihrer jeweiligen Zusatzbeiträge für 2026.
Baas sagte: „Ich glaube, wir werden leicht über drei sein zum Anfang des Jahres.“ Man werde im Laufe des Jahres die eine oder andere Krankenkasse sehen, die auch wieder unterjährig werde erhöhen müssen.
Zum gesamten Beitrag, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, gehört neben dem jeweiligen Zusatzbeitrag der allgemeine Satz von 14,6 Prozent. Baas machte deutlich: Selbst wenn im Vermittlungsausschuss ein Kompromiss gefunden würde, dürfte das zu spät kommen, um noch bei den Beitragsberechnungen für 2026 berücksichtigt werden zu können.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: