Chirurgen wollen Weiterbildung fit für die Zukunft machen

Berlin – Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) hat eine sektorenübergreifenden Rotation in der Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie gefordert. Damit will der Verband der immer größeren Zahl ambulant vorgenommener Eingriffe in Klinik und Praxis gerecht werden.
„Diesem Trend muss nun dringend auch das System der chirurgischen Weiterbildung angepasst werden, damit diese weiterhin stattfinden kann und für den Nachwuchs attraktiv bleibt“, erklärte BDC-Präsident Hans-Joachim Meyer. Eine Lösung dafür sieht der BDC in der Förderung einer sektorenübergreifenden Rotation. „So können die Ärzte in Weiterbildung alle erforderlichen Etappen meistern, auch wenn ihr Klinikum manche fachlichen Bereiche nicht abdeckt“, sagte Meyer. Das erfordere allerdings eine ausreichende Refinanzierung.
Die finanzielle Förderung der fachärztlichen Weiterbildung in den chirurgischen Praxen durch die Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) findet dem Verband zufolge bisher nicht flächendeckend statt. Deshalb hat der BDC zudem gefordert, das Gebiet Chirurgie in allen KV-Bereichen in die regionalen Vereinbarungen zur Förderung der fachärztlichen Weiterbildung einzuschließen. In den Kliniken sollten die Kosten der Weiterbildung im Rahmen der anstehenden Krankenhausreform bei der Strukturpauschale berücksichtigt werden.
Der BDC rechnet damit, dass es aufgrund der demografischen Entwicklung spätestens in zehn Jahren vor allem in der Fläche einen Mangel an Chirurginnen und Chirurgen geben wird.
„Es ist höchste Zeit, die Weiterbildung für die Chirurgie zu sichern, wenn wir nicht bald mit unbesetzten OPs und Wartelisten für Operationen rechnen wollen", betonte Meyer.
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