Ärzteschaft

Chirurgen fühlen sich übergangen

  • Donnerstag, 6. Juli 2023
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Hamburg – In einem gemeinsamen Positionspapier haben der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) und der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) künftige Herausforderungen der chirurgischen Versorgung in Deutschland sowie mögliche Stellschrauben zu deren Bewältigung aufgezeigt.

Zugleich kritisierten die Verbände, dass die Politik weder im Rahmen der Krankenhausreform noch bei der Ausgestaltung der speziellen intersektoralen Versorgung ärztlichen Sachverstand ausreichend einbezogen hat.

In ihrem Positionspapier forderten BNC und BDC unter anderem, die Entscheidung über eine ambulante oder stationäre Behandlung in die Hände des operierenden Arztes zu legen. „Gutachten des Medizinischen Dienstes sollten diese nicht nachträglich aufheben können“, so die Verbände.

Zugleich plädierten sie angesichts der zunehmenden Ambulantisierung, der Konzentration von Krankenhaus­leistungen sowie dem Generationswechsel in der Chirurgie neue Konzepte für eine sektorenverbindende chi­rurgische Weiterbildung sowie eine ausreichende finanzielle Förderung fach- und hausärztlicher Weiterbil­dungen.

„Die Kosten dürfen nicht aus dem ärztlichen Honorar abgezogen, sondern müssen separat vergütet werden“, heißt es im Positionspapier. Schließlich würden inzwischen immer mehr Operationen ambulant erbracht und könnten dementsprechend im stationären Setting nicht mehr erlernt werden.

Darüber hinaus brauche es einen konsequenten Bürokratieabbau, mehr Rückendeckung durch die Ärzte­kam­mern sowie eine ausreichende Finanzierung: Um die erforderlichen Investitionen im ambulanten und statio­nären Sektor zu ermöglichen, halten die Verbände eine angemessene Honorierung operativer Eingriffe sowie eine bundeseinheitliche Regelung der Sachkostenerstattung dementsprechend für unverzichtbar.

hil/sb

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