Chirurgen fühlen sich übergangen

Hamburg – In einem gemeinsamen Positionspapier haben der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) und der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) künftige Herausforderungen der chirurgischen Versorgung in Deutschland sowie mögliche Stellschrauben zu deren Bewältigung aufgezeigt.
Zugleich kritisierten die Verbände, dass die Politik weder im Rahmen der Krankenhausreform noch bei der Ausgestaltung der speziellen intersektoralen Versorgung ärztlichen Sachverstand ausreichend einbezogen hat.
In ihrem Positionspapier forderten BNC und BDC unter anderem, die Entscheidung über eine ambulante oder stationäre Behandlung in die Hände des operierenden Arztes zu legen. „Gutachten des Medizinischen Dienstes sollten diese nicht nachträglich aufheben können“, so die Verbände.
Zugleich plädierten sie angesichts der zunehmenden Ambulantisierung, der Konzentration von Krankenhausleistungen sowie dem Generationswechsel in der Chirurgie neue Konzepte für eine sektorenverbindende chirurgische Weiterbildung sowie eine ausreichende finanzielle Förderung fach- und hausärztlicher Weiterbildungen.
„Die Kosten dürfen nicht aus dem ärztlichen Honorar abgezogen, sondern müssen separat vergütet werden“, heißt es im Positionspapier. Schließlich würden inzwischen immer mehr Operationen ambulant erbracht und könnten dementsprechend im stationären Setting nicht mehr erlernt werden.
Darüber hinaus brauche es einen konsequenten Bürokratieabbau, mehr Rückendeckung durch die Ärztekammern sowie eine ausreichende Finanzierung: Um die erforderlichen Investitionen im ambulanten und stationären Sektor zu ermöglichen, halten die Verbände eine angemessene Honorierung operativer Eingriffe sowie eine bundeseinheitliche Regelung der Sachkostenerstattung dementsprechend für unverzichtbar.
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